Die Wahl ist entschieden: Das sagen die Rother Kandidaten

14.10.2018, 19:37 Uhr
Die Grünen wollen mit allen demokratischen Parteien sprechen, das kündigt ihr Direktkandidat Andreas Hofmann noch am Wahlabend in Roth an.

© Carola Scherbel Die Grünen wollen mit allen demokratischen Parteien sprechen, das kündigt ihr Direktkandidat Andreas Hofmann noch am Wahlabend in Roth an.

Zum Teil bildeten sich längere Schlangen vor den Abstimmungsräumen. Ein amtliches Ergebnis steht noch nicht fest, aber die Direktkandidaten der Parteien haben sich bereits zum Wahlausgang geäußert: 

Andreas Hofmann, B'90/Grüne

Andreas Hofmann (B'90/Grüne) hat "mit 15 Prozent gerechnet, heimlich geträumt von 20" und "freut sich unheimlich über das hohe zweistellige Ergebnis". Hofmann kündigt an, dass die Grünen bei Koalitionsverhandlungen, sofern es dazu kommt, mit allen demokratischen Parteien sprechen, "die eine gerechte und faire Politik machen und sich nicht in Populismus verfangen". Schnittmengen mit der CSU sieht er "noch nicht so richtig", vielleicht finde sich aber noch etwas.

Tino Schwarz, Linke

Tino Schwarz (Linke) zeigte sich sehr zerknirscht darüber, dass seine Partei den Einzug in den Landtag mit größter Wahrscheinlichkeit verpasst hat: "Wir sind echt enttäuscht. Wir hatten gedacht, dass zumindest eine 4 vor dem Komma steht. Und auf eine 5 gehofft. So sieht es jetzt ja leider nicht aus." Die Konsequenz müsse frei nach Olli Kahn lauten: "Immer weiter machen." Und: "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen FC-Bayern-Spieler zitieren werde."

Volker Bauer, CSU

Volker Bauer (CSU) blickt schon in die Zukunft: "Das Ergebnis ist besser als prognostiziert. Natürlich können wir nicht zufrieden sein damit und ich bin schon froh, dass das Ergebnis der AfD nicht so schlimm wie erwartet ist. Für uns schaut es ganz gut aus. Jetzt muss man sehen, mit welchen Koalitionen wir arbeiten können."

Stefan Stromberger, FDP

Stefan Stromberger (FDP) sieht vor sich eine Zitterpartie: "Es wird ein spannender und langer Abend. Ich bin überzeugt, dass wir noch über 5 Prozent kommen." Er sei positiv gestimmt, so Stromberger, dass seine Partei das Ziel Landtag noch erreiche. "Ich bin nicht enttäuscht wegen dieser Zitterpartie, wenn wir den Einzug in den Landtag schaffen. Natürlich war unser Ziel höher ausgegeben, aber man muss anerkennen, dass die Grünen ein bombastisches Ergebnis eingefahren haben und die eigentlichen Wahlgewinner sind."

Thomas Schneider, Freie Wähler

Thomas Schneider (Freie Wähler) zeigt sich "positiv erfreut" für die Freien Wähler, aber "es tanzt noch keiner auf den Tischen". 11,5 Prozent würden für Mittelfranken wieder drei Abgeordnete der FW bedeuten. Schneider geht davon aus, dass die bislang amtierenden Abgeordneten der Freien Wähler ihren Platz verteidigen können.

Ferdinand Mang, AfD

Ferdinand Mang (AfD) sagt: "Ich bin nicht unbedingt zufrieden, ich hätte mir mehr gewünscht. Zumal wir bei Umfragen zum Teil mit 15 Prozent gehandelt wurden. Aber wir hatten es mit den Freien Wählern als Konkurrenz auch nicht leicht. So etwas Vergleichbares gibt es in anderen Bundesländern nicht."

Marcel Schneider, SPD

Marcel Schneider (SPD) bezeichnet das Wahlergebnis als Desaster. Aber: "Ich bleibe weiterhin optimistisch. Ich lasse mich nicht unterkriegen. Da alle Nürnberger SPD-Direktkandidaten auch nur bei 10 bis 15 Prozent liegen, sehe ich für mich noch Chancen, über die Liste in den Landtag zu kommen. Ich bin ganz sicher, dass ich das noch schaffe." Trotzdem sei das Gesamtergebnis "für die SPD ein Desaster". Ausdrücklich lobt Schneider Natascha Kohnen für ihren guten Wahlkampf, den sie mit Anstand geführt habe. "Aber aus Berlin kam kein Rückenwind, sondern ein Sahara-Sturm mit Windstärke 5".

Dieser Artikel wurde am 14. Oktober 2018 um 20 Uhr aktualisiert. 

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