100. Mitglied ist Expertin für Albrecht Dürer

SCHWABACH - Dr. Christine Demele ist das 100. Mitglied des Künstlerbunds Schwabach. Die promovierte Kunsthistorikerin mit dem Schwerpunkt Dürer-Zeichnungen wurde mit einer kleinen Feier in der Bürgerhaus-Galerie vom Vorstand offiziell begrüßt. Künftig will die 32-Jährige den Künstlerbund auch fachlich unterstützen.

„Darüber freuen wir uns sehr“, sagte Künstlerbundvorsitzende Margot Feser.

Wie kürzlich bekannt wurde, ist Christine Demele mit dem diesjährigen Wolfgang-Ratjen-Preis ausgezeichnet worden. Das Münchner Zentralinstitut für Kunstgeschichte würdigt damit außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet der graphischen Künste. Ausgezeichnet werden Forschungsarbeiten zur Handzeichnung oder Druckgraphik.

Der mit 5000 Euro dotierte Preis besteht in einem dreimonatigen Forschungsstipendium am Zentralinstitut.

Spannende Entdeckungsreise

Demele wird ihn am 15. Mai in München für ihr Buch „Dürers Nacktheit. Das Weimarer Selbstbildnis“ erhalten. Als Fachfrau für Handzeichungen behandelt sie darin Entstehung, Datierung und Deutung eines Akt-Selbstbildnisses Dürers (Original oder Kopie? Spurensuche nach Dürer). Sie führt den Leser dabei auf eine spannende Entdeckungsreise in Leben und Werk des Künstlers sowie in die Kunst- und Kulturgeschichte seiner Zeit.

Christine Demele wohnt seit Januar 2012 in Schwabach. Bis vor kurzem arbeitete sie in der Graphischen Sammlung der Universität Erlangen-Nürnberg für den Freistaat Bayern. „Zeichnen seit Dürer“, wird der Band heißen, für den sie zeichnerische Werke in der Erlanger Universitätsbibliothek gesichtet und begutachtet hat.

Geboren ist Christine Demele in Bad Hersfeld, aufgewachsen überwiegend in Heidelberg. An der dortigen Waldorfschule absolvierte sie ihr Abitur. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in St. Petersburg zog es sie nach Jena. An der dortigen Friedrich-Schiller-Universität und an der Lomonossow-Universität in Moskau studierte sie Kunstgeschichte, Ostslawistik und Kulturgeschichte.

In Düsseldorf war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin für ein Beuys-Forschungs- und Ausstellungsprojekt. Für den Bestandskatalog der italienischen Zeichnungen aus Goethes Sammlung in Weimar erhielt sie den Dr.-Heinrich-Weber-Preis. Außerdem war sie Promotionsstipendiatin der Gerda-Henkel-Stiftung.

www.kuenstlerbund-schwabach.de

„Dürers Nacktheit. Das Weimarer Selbstbildnis“:
www.rhema-verlag.de/books/kg_txt/demel01.html