Alles über den Tabak im Museum in Rudelsdorf

2.3.2012, 09:50 Uhr
Alles über den Tabak im Museum in Rudelsdorf

© dpa

Durch die Einstellung der EU-Förderung für den Tabakanbau wird eine rund 300-jährige landwirtschaftliche Sonderkultur, die das Bild der heimischen Landschaft geprägt hat, bald vollständig verschwinden. In Rudelsdorf soll es bald ein fränkisches Tabakmuseum geben.

In Rudelsdorf befindet sich auf Gemeindegrund die letzte erhaltene typische Tabaktrocknungshalle. Diese wurde mit tatkräftiger Unterstützung des Ortsvereins Rudelsdorf in den letzten Jahren saniert, wobei die typische Form erhalten blieb. Der Ortsverein Rudelsdorf unter Leitung von Erwin Kraft hat mittlerweile rund 2500 freiwillige Arbeitsstunden in das Projekt investiert. Neben den Räumen für die Dorfgemeinschaft soll im ersten Obergeschoss ein Tabakmuseum eingerichtet werden als lebendige Erinnerung an eine in unserer Gegend sehr prägende landwirtschaftliche Sonderkultur.

Nun soll für das Museum das Feinkonzept erarbeitet werden. Im Rahmen der Museumskonzeption wurden bisher Materialien gesichtet und inventarisiert sowie die Inhalte des künftigen Museums erarbeitet. Das Feinkonzept wird parallel mit der Umsetzung des Museums erstellt.

Kulturwissenschaftlerin Stephanie Böß M.A., Historiker Ralf Rossmeissl und der in das Projekt eingebundene Innenarchitekt Roland Stengel stellten den Gemeinderäten nun ihre Konzeption vom „Fränkischen Tabakmuseum Rudelsdorf“ vor. In der modular aufgebauten Ausstellung gibt es Informationen zur Historie des Tabakanbaus, zur Tabakpflanze selbst sowie zu deren Anbau und Ernte. Dabei wird auch im Museum eine Pflanzmaschine zu sehen sein. In einem weiteren Raum kann der Besucher Wissenswertes zur Trocknung des Tabaks und zu dessen Konsum erfahren. Ein Modell zeigt, wie der Tabak früher an der Hauswand getrocknet wurde.

Weitere Module werden sich mit Verarbeitung und Vertrieb des Tabaks sowie dessen Bedeutung beschäftigen. Eine Hörstation soll Kindern das Thema Tabak näher bringen. Im Außenbereich werden in einer kleinen Maschinenhalle größere Gerätschaften zu besichtigen sein. Außerdem werden Tabaksorten vorgestellt.

Für die Errichtung des Fränkischen Tabakmuseum sind Gesamtkosten von insgesamt 160450 Euro veranschlagt. Davon werden 67416 Euro über das Programm „Leader“ gefördert. Der Landkreis Roth gibt 18606 Euro dazu. Weiterhin werden rund 40000 Euro an Spenden und weiteren Fördermitteln erwartet.

Vorbildlicher Waldumbau

Die Gemeinde Kammerstein arbeitet seit Jahren konsequent am Umbau des gemeindlichen Waldes zum Mischwald: „Wir folgen dabei dem Gebot der Nachhaltigkeit“, so Bürgermeister Walter Schnell. So wurden letztes Jahr im Gemeindewald bei Haag 15000 Rotbuchen gepflanzt. Diese Maßnahme hat nicht nur Vorbildfunktion für andere Waldbesitzer, sondern auch einen positiven finanziellen Aspekt, über den Bauamtsleiter Michael Pfeiffer die Gemeinderäte informierte. So konnte dank der hohen staatlichen Förderung für den Waldumbau ein Überschuss von rund 19500 Euro erwirtschaftet werden.

Die Kinderkrippe Kammerstein ist seit Oktober 2011 in Betrieb und erfreut sich hohen Zuspruchs. Eine positive Zwischenbilanz bezüglich der Abrechnung der Kinderkrippe konnte Bauamtsleiter Michael Pfeiffer ziehen. Bis auf die Heiztechnik sind zwischenzeitlich alle Gewerbe schlussgerechnet.

Lagen die Vergabesummen mit 881438,75 Euro schon um 36162,52 Euro unter der fortgeschriebenen Kostenberechnung der Architektengemeinschaft Karlheinz Zagel und Fritz Hochreuther, die auf 917601,27 Euro gekommen waren, ergeben sich bisher bei den abgerechneten Gewerken nochmals Einsparungen von 69897,96 Euro.

Bürgermeister Walter Schnell dankte Architekt Fritz Hochreuther und den Mitarbeitern im Rathaus für deren ständigen Blick auf die Kosten. Dank intensiver Begleitung der Baumaßnahme könne man bei der Bauausführung immer wieder wirtschaftlichere Lösungen finden, so der Bürgermeister.

Keine Kommentare