Dracula: Hinreißender Musical-Abend mit WEG-Schülern

19.10.2013, 08:50 Uhr
Dracula: Hinreißender Musical-Abend mit WEG-Schülern

© Schmitt

Das Publikum im Markgrafensaal war so begeistert, dass es minutenlang Applaus gab. Verdiente Ovationen für eine begeisternde Theatershow.

Ein Jahr Arbeit

Drei Praxis-Seminare der Oberstufe hatten sich für die Vorarbeiten zusammengetan: Musik, Kunst und Regie. Die Probenarbeit begann mit einem Casting für die Gesangsrollen und die Ballettbesetzung. Kostüme, Bühnenbild und Inszenierung wurden in gut einjähriger Probenarbeit selbst produziert.

„Es war eine fächerübergreifende Teamarbeit“, sagt Deutschlehrer und Theaterpädagoge Hannes Koch. Die musikalische Gesamtleitung hatte Walter Zangl, der das 16-köpfige Orchester während der Premiere zu einer famosen Leistung führte.

Ausdauernde Künstler

Fast drei Stunden auf solchem Niveau zu musizieren erfordert neben höchstem instrumentalem Können auch enorme körperliche Kondition. Zangls lebhaftes Arrangement gab dem Musical Charme und Tempo.

Eva-Maria Betz engagierte sich als Gesangstrainerin. Kunstlehrer Berthold Grabmeier kümmerte sich mit den fähigsten bildenden Künstlerinnen und Künstlern der Schule um die Gestaltung der Bühne und der Requisiten.

Perfektes Training

Die ehemalige WEG-Abiturientin und angehende Tanzpädagogin Ellen Benninger war für die Choreographien verantwortlich. Ihre ersten Sporen hat sich die 20-Jährige von Kindheit an im Schwabacher Tanztheater „Sieben Morgen“ verdient. Dort fand auch das Ballett-Training statt. „Was Ellen geleistet hat, ist unglaublich“, so Hannes Koch, der für den perfekten Ton ebenfalls auf einen ehemaligen Schüler zurückgreifen konnte. Lucian Kiebel steuerte 21 Head-Sets. Chöre und Orchester wurden über eigene Mikros abgemischt.

Die Lichtregie hatte Koch selbst übernommen. Doch nicht nur die Beleuchtung war zauberhaft. Die Inszenierung und die Leistung der Darsteller darf man ohne Übertreibung als nahezu perfekt bezeichnen. Spiel, Gesang, Choreographie und Musik waren wie aus einem Guss. Ob zartes Liebesduett, sensibles Pas de deux, Irren-Visite oder Massenauflauf der Untoten: Jede Szene war professionell durchchoreographiert und darstellerisch exakt umgesetzt.

Nichts passierte zufällig. Tänzer, Schauspieler und Sänger agierten präzise und überzeugend. Ohne Zweifel die Handschrift des erfahrenen Theatermannes Hannes Koch. Eine von Kochs besonderen Stärken kommt auch bei „Dracula“ zum Tragen: Er mobilisiert die Kreativität seiner Schüler: „Viele ihrer Ideen haben wir eingebaut.“

Interessantes Duett

Die Hauptrollen der Stücks zwischen historischer Irrenhaus-Komödie und zeitloser Vampir-Parabel sind herausragend besetzt. Constantin Windisch als Dracula verliebt sich in Mina. Juliane Schleehahn setzt die junge Schönheit überzeugend in Szene. Die Duette mit dem selbstbewussten Ober-Vampir und dem untertänigen Benedikt Rampelt als ihrem Verlobten waren die Höhepunkte des Abends.

Ganz zauberhaft auch Valerie Karl als geldgeile Immobilientussi auf Männerjagd.

Die Krönung aber war Sven Jörissen, „Abiturient des Jahres 2011“. Dr. Sewart ist Leiter einer Londoner Nervenheilanstalt, tritt aber selbst stets auf wie einer seiner Patienten. Jörissen spielt den Psychiater wie einen Seelenklempner mit Klatsche, bleibt dabei jedoch immer im Rahmen: Überdreht, aber dennoch glaubwürdig und äußerst witzig.

Die verschiedenen Chöre fügen sich stets in die Handlung ein. Ein fabelhafter Musical-Abend wie man ihn selten erlebt in Schwabach.

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