Ein Musikfestival zum 200. Geburtstag von Adolph von Henselt

13.12.2013, 08:40 Uhr
Ein Musikfestival zum 200. Geburtstag von Adolph von Henselt

© Wilhelm

Daher wird um den Geburtstag ein mehrtägiges Henselt-Festival stattfinden sowie im Stadtmuseum ein „Henselt-Kabinett“ eröffnet werden, das auch künftig einen der bedeutendsten Söhne der Stadt hör- und sichtbar werden lässt.

Leben und Werk

Henselt wird am 9. Mai 1814 in Schwabach geboren. Die Familie zieht aber bereits 1817 nach München. Als Kind erhält er Unterricht an Violine und Hammerklavier. Sein Talent wird schnell erkannt: Er bekommt ein königliches Stipendium. 1832 hat er seinen ersten umjubelten Auftritt in München. Nach dem Musikstudium in Wien wird er einer der bekanntesten Klaviervirtuosen seiner Zeit. Neben bis heute noch berühmten Größen wie Franz Liszt oder Robert Schumann, die von ihm begeistert waren. „Für seine Zeitgenossen war Henselt wichtig“, erklärt Sandra Hoffmann-Rivero, die auch Vorstandsmitglied der Internationalen Henselt-Gesellschaft ist. „Er hat ja auch richtig schöne Romantik-Musik komponiert. Die Melodien sind sehr verspielt und sehr eingängig.“

Und doch ist Henselt heute nur noch Musikexperten bekannt. Wieso? Hoffmann-Rivero sieht den Hauptgrund in seiner Biographie. 1838 folgt er einem Ruf der russischen Zarin. In St. Petersburg wird er kaiserlicher Hofpianist und Generalmusikdirektor. In den folgenden vier Jahrzehnten hat er großen Einfluss auf die Klaviermusik in Russland. „Er war mehr Musikpädagoge und hat weniger komponiert und ist seltener aufgetreten.“ Am 10. Oktober 1889 stirbt Henselt während eines Kuraufenthalts im schlesischen Warmbrunn.

Schwabach spielte in seinem Leben also nur als Geburtsstadt eine Rolle. Doch die Stadt hat sich zur Aufgabe gemacht, ihn angemessen zu würdigen. Deshalb wurde die städtische Musikschule nach ihm benannt. Deshalb gibt es im Stadtmuseum bereits ein Henselt-Archiv mit Briefen. Und deshalb laufen nun die Planungen für ein neues Henselt-Festival, das im vergangenen Jahrzehnt Premiere hatte.

Das Festivalkonzept

Der Leitgedanke: „Schwabach befasst sich mit seinem Komponisten“, betont die Kulturamtsleiterin. Deshalb wird es auch ein mehrtägiges Festival sein.

8. Mai: Schülerinnen und Schüler der Adolph-von-Henselt-Musikschule spielen romantische Werke Henselts sowie von dessen Zeitgenossen.

9. Mai: Der in Schwabach aufgewachsene Jazzmusiker Peter Fulda wird zusammen mit befreundeten Musikern bei einem „Stationenkonzert“ im Stadtmuseum eine Brücke von Henselt zu moderner, zeitgenössischer Musik schlagen und als Hommage einen speziell für diesen Abend komponierten, an Henselt orientierten Klangteppich uraufführen.

10. Mai: Ein aus allen Schwabacher Chören zusammengestellter Chor trägt Werke auf Russisch und Deutsch vor. Den Hauptpart bestreitet der britische Klaviervirtuose Daniel Grimwood zusammen mit dem Schwabacher Kammerorchester. Grimwood gilt als einer der weltweit besten Henselt-Interpreten.

Vor dem Konzert soll das Henselt-Kabinett im Stadtmuseum eröffnet werden.

11. Mai: Zum Abschluss werden Mitglieder der Internationalen Adolph-von­Henselt-Gesellschaft bei einer Matinee besondere Aspekte aus dem Leben und Schaffen Adolph von Henselts beleuchten. Den musikalischen Part übernimmt wohl die aus St. Petersburg stammende Pianistin und Henselt­Forscherin Natalia Keil-Senserowa, den Vortrag der Musikwissenschaftler Dr. Lucian Schiwietz.

Neuer Förderpreis

Geplant ist die Vergabe eines „Adolph-von-Henselt-Förderpreises“ für Nachwuchspianisten, der gegebenenfalls im Rahmen von „Jugend musiziert" vergeben wird. Der Förderpreis soll mit einem Betrag von 1000 Euro ausgestattet werden.

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