Flüchtlinge sind in Schwabach angekommen

6.9.2014, 14:18 Uhr
Der Bus mit den ersten Ankömmlingen ist an der Hocheder-Halle vorgefahren. Auch die Halle auf dem ehemaligen Kasernenareal wurde als Quartier vorbereitet.

© Karg Der Bus mit den ersten Ankömmlingen ist an der Hocheder-Halle vorgefahren. Auch die Halle auf dem ehemaligen Kasernenareal wurde als Quartier vorbereitet.

Voller Anerkennung über die Leistung der Hilfsorganisationen Johanniter-Unfallhilfe, Bayerisches Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk äußerte sich Oberbürgermeister Matthias Thürauf, der zusammen mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung die Ankunft des ersten Busses an der Hans-Hocheder-Halle erwartete.

Die ehrenamtlich tätigen Kräfte hatten am Donnerstagabend sowohl die Mehrzweckhalle an der Gutenbergstraße als auch die Sporthalle auf dem ehemaligen Kasernengelände mit insgesamt 200 Betten ausgestattet. Laut der Anweisung der Regierung von Mittelfranken hatte sich die Stadt Schwabach darauf vorzubereiten, ab dem Wochenende bis zu 200 Menschen unterzubringen und zu versorgen.

Oberbürgermeister Matthias Thürauf und Bürgermeister Dr. Roland Oeser (von rechts) im Gespräch mit Asylbewerbern.

Oberbürgermeister Matthias Thürauf und Bürgermeister Dr. Roland Oeser (von rechts) im Gespräch mit Asylbewerbern. © Karg

In Schwabach sind die Vorbereitungsarbeiten hierfür in enger Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Hilfsorganisationen und Ehrenamtlichen vonstatten gegangen. Dies hat sich nicht nur darauf beschränkt, Schlafplätze zu schaffen und dank der Möglichkeiten des Stadtkrankenhauses für warme Mahlzeiten zu sorgen. Da die ankommenden Flüchtlinge erst in der kommenden Woche zur Erstuntersuchung und damit zum offiziellen Beginn des Asylverfahrens nach Zirndorf gefahren werden, hat das Stadtkrankenhaus unter Federführung des Chefarztes der Inneren Abteilung, Dr. Andreas Stegmaier, medizinisches Personal zur Verfügung gestellt, das für die Neuankömmlinge bereit stand. Zwei Ärzte und zwei Pflegekräfte der Klinik waren deshalb am Freitagnachmittag vor Ort.

Soziale Betreuung

Hoch engagiert zeigen sich auch die Aktiven des Asylcafés, der Diakonie und der Arbeiterwohlfahrt; gemeinsam haben sie dafür Sorge getragen, dass an den ersten Tagen in Schwabach mindestens halbtags mehrere Personen anwesend sind, die sich der sozialen Betreuung der Flüchtlinge annehmen. Beim Asylcafé ist man auch dabei, aus den bereits gespendeten Kleidungsstücken Geeignetes für die Neuankömmlinge bereitzustellen.

Ehrenamtliche des Roten Kreuzes und der Johanniter-Unfallhilfe haben die weitergehende medizinische Betreuung der in Schwabach vorübergehend Untergebrachten übernommen, sind in den beiden Turnhallen bereit.

Übersetzerdienste

Ganz spontan als „Dolmetscher“ zur Verfügung gestellt haben sich nicht nur etliche Mitglieder des Ausländerbeirats, sondern auch mehrere Asylbewerber, die bereits seit geraumer Zeit in Schwabach untergebracht sind. Bis zum Abend waren in Schwabach insgesamt 35 Personen angekommen, darunter eine Familie mit vier Kindern. Mehr als die Hälfte der Menschen stammt erwartungsgemäß aus Syrien. Tunesien, Nigeria, der Senegal und Eritrea sind weitere Länder, aus denen die Flüchtlinge kommen.

Da die Hocheder-Halle mit insgesamt 120 Betten bestückt ist, haben sich die Verantwortlichen entschlossen, die zweite Halle im Norden der Stadt – hier bestehen die weiteren 80 Schlafmöglichkeiten – fürs Erste nicht zu belegen.

Doch die Lage kann sich schnell ändern, wie von der Zentralen Aufnahmestelle in Zirndorf noch am Freitag signalisiert worden ist. Ab Samstagvormittag hat sich die Stadt Schwabach auf die Aufnahme weiterer Flüchtlinge eingerichtet, auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind dann wiederum bereit. In Zirndorf rechnet man mit einem größeren Zustrom von Flüchtlingen am Wochenende.

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