„Grüne Positionen sind in der Bevölkerung verankert“

23.11.2012, 09:20 Uhr
„Grüne Positionen sind in der Bevölkerung verankert“

© Schmitt

Andreas Hofmann ist aktives Gewerkschaftsmitglied und seit 18 Jahren Betriebsrat. Aufgrund einer regionalen Besonderheit ist er Vizepräsident der Handwerkskammer. Mittelfranken ist der einzige Bezirk Bayerns, in dem die Arbeitnehmervertreter in der Vollversammlung einen eigenen Stellvertreter des Kammerpräsidenten bestimmen. Hofmann bekleidet dieses Amt seit 2010. Entsprechend dieser Prägung will sich Hofmann der Wirtschafts- und Sozialpolitik widmen.

„Hartz-Sauereien“

„Die Katastrophen der neoliberalen Politik der vergangenen 15 Jahre müssen endlich gedreht werden“, sagte Hofmann und hielt insbesondere die „Sauereien der Hartz-Gesetze“ für dringend reformbedürftig.

Der Techniker sieht sich aber auch als kompetenter Verfechter der Energiewende: „Wir dürfen nicht nur über Strom reden, sondern müssen insbesondere mehr sparen.“

Hofmann will sich im Landkreis Roth für kleine Wasserkraftwerke stark machen. Seiner Meinung nach bieten hier viele alte Mühlen einen idealen Ansatzpunkt: „Dort kann man Wasserräder mit moderner Technik installieren, die bis zu zehn Haushalte mit Strom versorgen.“ Hofmann setzt in Sachen Energieerzeugung auf dezentrale Lösungen und eine Mischung der regenerativen Träger.

Eine auskömmliche Rente ist für Hofmann ebenfalls ein wichtiges Politikziel: „Für viele wird ein Ruhestand in Würde nicht mehr möglich sein.“, Er warf der schwarz-gelben Regierung vor, möglichst viele Rentner in die Grundsicherung treiben zu wollen. „Wir müssen das ändern, denn die anderen Parteien werden es nicht tun“, sagte Andreas Hofmann.

Referent beim Jugendring

Gemeinsam mit dem Landtag wird in Bayern auch stets der Bezirkstag gewählt. Dafür setzen die Grünen im Landkreis Roth auf einen ausgewiesenen Fachmann. Martin Windisch ist Sozialpädagoge und Sozialmanager. Der 41-jährige Wendelsteiner arbeitet als Referent für Kinder- und Jugendarbeit sowie Streetwork beim Bayerischen Jugendring (BJR) in München.

Seine politischen Schwerpunkte für den Bezirk sind eine bessere Medienberatung, zunehmender internationaler Jugendaustausch auch für Haupt- und Förderschüler sowie eine Umsetzung der durch UN-Konvention in Deutschland verpflichtend gewordenen Inklusion, also einer zunehmenden Normalisierung des Lebens Behinderter in der Gesellschaft. Sie sollen dort lernen, wohnen und arbeiten, wo auch Menschen ohne Behinderung lernen, wohnen und arbeiten. „Hier gilt es, Aufklärung zu leisten und Ängste zu nehmen“, so Windisch.

Der Grünen-Kandidat steht den Bezirken kritisch gegenüber. Er zweifelt durchaus an ihrer Daseinsberechtigung, will sich aber eines besseren belehren lassen. „Ich möchte die Arbeit nun von innen kennenlernen und beurteilen.“

Optimistisch in die Wahl

Beide Kandidaten sehen sich gegenüber den großen Volksparteien nicht als Außenseiter. „Es treten neue Leute an und ich setze darauf, dass grüne Positionen mittlerweile in der Bevölkerung verankert sind“, sagte Andreas Hofmann und nannte Nachhaltigkeit, soziale Politik und Gerechtigkeit als Schwerpunkte. Ferner wolle er gegen den zunehmenden Lobbyismus ankämpfen.

Martin Windisch sieht die Grünen sogar in einer Vorreiterrolle: „Bei den Zukunftsthemen sind wir Kompetenzträger.“

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