Integrierte Leitstelle in Schwabach sorgt für rasche Hilfe

5.7.2013, 05:56 Uhr
Integrierte Leitstelle in Schwabach sorgt für rasche Hilfe

© Karg

Wer in der Stadt Schwabach oder in den Landkreisen Roth und Weißenburg/Gunzenhausen die Notrufnummer 112 wählt, landet bei der Leitstelle in Schwabach.

Das Zuständigkeitsgebiet umfasst eine Fläche von gut 1900 Quadratkilometern, rund 255.000 Menschen leben hier.

Bis zum Einsatzende

Auf das „Kommando“ aus Schwabach „hören“ insgesamt zehn Wachen des Rettungsdienstes, sieben Notarztstandorte sowie 273 Feuerwehren. Die Kräfte der Integrierten Leitstelle, die von modernster Technik unterstützt werden, nehmen nicht nur alle Notrufe entgegen und alarmieren die erforderlichen Hilfseinheiten, sondern „betreuen“ den Einsatz komplett: Dazu gehört beispielsweise, für Notfallpatienten Platz in einer geeigneten Klinik ausfindig zu machen, im Bedarfsfall zusätzliche Kräfte zu alarmieren und auch die Zusammenarbeit aller eingesetzten Hilfsorganisationen zu koordinieren.

Bei der Integrierten Leitstelle Mittelfranken-Süd sind insgesamt 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Abrufbare Unterstützergruppe

Hinzu kommen zehn Mitarbeiter der „Unterstützungsgruppe ILS“, die bei besonderen Einsätzen und Großereignissen auf Abruf bereitstehen, damit alle Anrufe unverzüglich entgegengenommen werden können. Die Unterstützungsgruppe war beispielsweise vor Ort, als im Landkreis Weißenburg/Gunzenhausen vor einigen Wochen Hochwasseralarm bestand.

Auch „normale“ Krankentransporte koordinieren die Beschäftigten der ILS. Im Bedarfsfall sorgen sie auch dafür, dass ein Rettungshubschrauber rasch vor Ort ist, sie können einen Schwerlast-Rettungswagen anfordern, wenn übergewichtige Patienten befördert werden müssen, sie stellen Kapazitäten bereit, wenn Patienten aus einer Klinik in ein Spezialkrankenhaus transportiert werden müssen, sie vermitteln Behandlungsplätze für Schwerbrandverletzte, sind zuständig für die Wasserrettung im Fränkischen Seenland und alarmieren schließlich auch das Technische Hilfswerk zu Einsätzen.

Eldis wurde gut gefüttert

Als nun der Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Südfranken, Rainer Braun, und der Chef der ILS, Michael Hayko, Bilanz des ersten Jahres zogen, konnten sich die beiden zufrieden mit dem Erreichten zeigen.

Insbesondere habe sich die gemeinsame Alarmierungsplanung im Vorfeld sehr bewährt. Bevor die ILS „an den Start“ gehen konnte, musste erst einmal das Einsatzleitsystem Eldis mit umfangreichen Datenmaterial „gefüttert“ werden.

Riesige Datensammlung

Dazu gehörte unter anderem die genaue Erfassung der Ausrüstung und Personalstärke der Freiwilligen Feuerwehren in Südfranken und in den an das unmittelbare Zuständigkeitsgebiet angrenzenden Landkreisen. Denn nur so kann effektive und schnelle Hilfe gewährleistet werden. So kann es schon einmal vorkommen, dass zu einem Feuerwehreinsatz in Schwabach auch die Wehr aus dem benachbarten Rednitzhembach alarmiert wird – weil Eldis „weiß“, dass beispielsweise die Drehleiter der Schwabacher Wehr bereits im Einsatz ist und zu einem Wohnhausbrand auf jeden Fall ein Feuerwehrfahrzeug mit Leiter schnell anrücken muss, falls eventuell Personen aus oberen Stockwerken gerettet werden müssen.

Im ersten Jahr ihres Betriebs hat die ILS rund 36.000 Rettungsdiensteinsätze und gut 3100 Feuerwehreinsätze koordiniert.

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