Landkreislauf feiert den Triumph einer guten Idee

8.7.2013, 09:49 Uhr

Die Gesamtwertung ging, nicht ganz überraschend, zum 28. Mal an das Nagel runnig team der TSG 08 Roth. Das Frauenteam der Läuferschmiede lag ebenfalls vorne, wie immer seit 2008. Und ganz besonders kräftig wurde wieder bei der Laufgemeinschaft Hofstetten gefeiert. Die Mannschaft aus dem Hilpoltsteiner Ortsteil, die mit etlichen Triathleten des La Carrera Tri-Teams bestückt ist, ist erneut sowohl die beste Dorf- wie die beste Mixed-Mannschaft.

„Das hat auch seinen Reiz“

Obwohl also (fast) alles beim Alten blieb, erfreut sich das 1984 eingeführte Etappenrennen weiterhin großer Beliebtheit. 47 Mannschaften mit über 1300 Läuferinnen und Läufern waren am Start, was den Landkreislauf zur größten Laufveranstaltung im Landkreis Roth macht.

Vielleicht ist das Rennen deshalb so beliebt, weil sich viele denken, was der 79-jährige Ernst Binder bei der Siegerehrung aussprach: „Ihr seid’s nette Leit’“, österreicherte der aus dem Innviertel stammende Mittelhembacher, der als einziger Sportler alle 30 Landkreisläufe bestritten hat (Ernst Binder: „Ab Samstag kenne ich jeden Meter“). In den 1980-er und frühen 1990-er Jahren gewann der drahtige Senior insgesamt fünf Etappen. Im Lauf der Jahre wurde er immer weiter durch das Feld durchgereicht. „Aber durch das Damenfeld durchgereicht zu werden, hat auch seinen Reiz“, so Binder.

Jubilare werden geehrt

Binder wird am 27. Juli noch einmal besonders geehrt für seinen unermüdlichen sportlichen Drang, ebenso wie weitere knapp 190 Frauen und Männer, die mindestens 15 Mal (Frauen) oder 20 Mal (Männer) beim Landkreislauf alles für ihre Mannschaft gegeben haben.

Auch wenn die großen Pokale in bewährten Händen blieben: So eng wie diesmal war es schon lange nicht mehr an der Spitze. Auf den 28 Etappen sammelte Sieger LT Nagel running team TSG 08 Roth 126 Strafpunkte ein (ein Etappensieger erhält einen Punkt, der Zweite zwei, und so weiter). Der LT TV 06 Thalmässing I, wie im Vorjahr Zweiter, hatte diesmal „nur“ 52 Punkte mehr auf dem Konto. Wäre nicht auf der letzten Etappe der Thalmässinger Läufer kollabiert, wäre es noch viel enger geworden.

Thalmässing ist allerdings nicht nur in der Spitze gut, sondern auch in der Breite prächtig aufgestellt. Vier Mannschaften schickte der Verein aus der kleinen Marktgemeinde aus dem Süden des Landkreises auf die 160-Kilometer-Schleife von Wendelstein durch alle Landkreis-Gemeinden nach Roth.

Etwas zu langsam

Hinter Thalmässing (178 Punkte) sicherte sich diesmal die letztjährige Fünfte, die LG Allersberg I, den dritten Podestplatz (263 Punkte) . Um den hatten in den Vorjahren immer der LT TV Eckersmühlen (269) und der TV Hilpoltstein I (271) gestritten. Diesmal mussten sie hauchdünn einem neuen Konkurrenten den Vortritt lassen.

Übrigens: Nicht nur der erste Platz in der Hauptwertung ging an das Nagel running team TSG 08 Roth, sondern auch der Letzte: den belegte die dritte Garnitur aus der Kreisstadt.

Beim 30. Mal 30. geworden

Ein ganz besonderes Kunststück gelang der von Dauerläufer Ernst Binder betreuten LG Schwanstetten. Der Team-Kapitän, der inzwischen jede Etappe mindestens einmal gelaufen ist, hatte bei der 30. Auflage des Landkreislaufs seinen 30. Einsatz. Irgendwie passend, dass seine Mannschaft auf dem 30. Platz der insgesamt 39 Männer- und Mixed-Teams einkam.

Zu diesen 39 Mannschaften gesellten sich noch acht reine Frauen-Teams, unter denen wieder einmal das Nagel running team der TSG Roth die Nase mit 91 Punkten vorne hatte. Auch Vizemeister LG Heideck (110) und der letztjährige Dritte LT Rednitzhembach (115) behielten ihre Plätze. Allerdings fehlte den Frauen des TV Hilpoltstein (116) nur ein besserer Platz auf einer der 28 Etappen zum Sprung auf das Podium.

Angesichts der rund 1300 Läuferinnen und Läufer, die am Samstag bei nicht immer einfachen Bedingungen unterwegs waren, erscheinen die acht Notarzteinsätze, die das Team von Dr. Eckhardt Friedrich zu absolvieren hatte, nicht erschreckend hoch. Sechs Athleten hatten Kreislaufprobleme, einer stürzte und trug erhebliche Schürfwunden davon. Ein Läufer musste nach einem epileptischen Anfall ins Krankenhaus.

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