Neue Dreifach-Halle: Von der Tribüne das Spielfeld gut im Blick

3.6.2014, 08:55 Uhr
Neue Dreifach-Halle: Von der Tribüne das Spielfeld gut im Blick

© Gerner

Die Bedenken, die jüngst im Stadtrat zu hören waren, klangen, nun ja, sie klangen bedenklich. Die neue städtische Dreifach-Halle an der Johannes-Kernschule sei zumindest in Teilen eine Fehlkonstruktion, weil von der Tribüne Teile des Spielfeldes nicht einsehbar seien. Soweit der Vorwurf.

Schlechte Vorbilder gibt es

Ganz abwegig sind solche Befürchtungen nicht. Schwabachs Halle wäre nicht die erste, in der viel an die Sportler, aber nur wenig an die Zuschauer gedacht wurde.

Das prominenteste Beispiel ist die Nürnberger Arena, in der man erstens von bestimmten Plätzen aus kaum mehr etwas vom Eishockeyspiel sieht und die zweitens für durchschnittliche Mitteleuropäer mit 1,80 Meter Körpergröße völlig ungeeignet ist.

Schmale Umrandung stört kaum

Wie dem auch sei. Die Bedenken, die im Stadtrat aufgekommen waren, konnten auf die Schnelle in der Sitzung nicht ganz entkräftet werden. Schließlich tagt der Stadtrat im Bürgerhaus und nicht in einer fast fertigen Sporthalle.

Was tun? Das Schwabacher Tagblatt bat einfach zum „Probesitzen“. Also nahmen Montagvormittag Bürgermeister Dr. Thomas Donhauser, Stadtbaurat Ricus Kerkhoff, Schulreferent Frank Klingenberg, Projektleiterin Sylvia Erger-Kreitmaier vom Stadtplanungsamt und Pressesprecher Jürgen Ramspeck Platz in der ersten, zweiten und dritten Reihe auf der noch staubigen Tribüne.

Ihr Eindruck: Der Blick aufs Spielfeld ist gut, die schmale stählerne Umrandung der gläsernen Brüstung stört kaum. „Eine transparentere Lösung ist kaum vorstellbar“, fasste Frank Klingenberg seine Eindrücke zusammen.

Ein Schmuckstück

Der über sieben Millionen Euro teure Neubau ist gewiss ein architektonisches Schmuckstück im Norden der Stadt. Weil die Sportstätte zum großen Teil im Boden „eingegraben“ ist und der oberirdische Teil rundumverglast ist, haben Anwohner und Passanten gewissermaßen den absoluten Durchblick.

Laut Projektmanagerin Sylvia Erger-Kreitmaier liegen die Bauarbeiten im Zeitplan. Das heißt: Zum Schuljahresbeginn werden die Schüler aus der Christian-Maar-Grundschule und der Johannes-Kern-Mittelschule die Halle in Beschlag nehmen können. Die örtlichen Sportvereine können die Halle ebenfalls ab Herbst nutzen.

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Im Juli Abriss

Schon im Juli soll die benachbarte, völlig marode Zweifachhalle abgerissen werden, die in den vergangenen Jahren des öfteren gesperrt werden musste. „Sie hat uns in den vergangenen Jahrzehnten gute Dienste erwiesen, aber jetzt ist sie fertig“, so Frank Klingenberg.

Gut gelaufen ist bisher nicht nur der Bau, sondern auch das ganze Drumherum. „Zu Beginn hat es natürlich Befürchtungen seitens der Anwohner vor großer Lärmbelastung gegeben“ erinnerte sich Thomas Donhauser. Doch mit dem Bau einer eigenen Baustraße habe man diese Befürchtungen zerstreuen können. „Während der gesamten Bauphase ist bislang keine einzige Beschwerde bei mir eingegangen“, so der Beschwerdebürgermeister.

Außenanlagen erst 2015

Die letzten Bauarbeiter werden übrigens nicht bis Schuljahresbeginn abgezogen sein. „Ab September ist die Halle funktionsfähig“, sagte Sylvia Erger-Kreitmaier, „aber die Außenanlagen werden erst 2015 fertiggestellt“.

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