Störche auf dem Kirchendach sind zu jung für Nachwuchs

8.7.2015, 08:21 Uhr
Störche auf dem Kirchendach sind zu jung für Nachwuchs

© Foto: Robert Schmitt

Und selbst dann sind sie in Sachen Paarung immer noch Anfänger, deren Unerfahrenheit zu Fehlern führen könnte. Diese Einschätzung Schreyers teilt mit Oda Wieding auch die Storchenexpertin des Landesbundes für Vogelschutz (LBV).

Dank der Beringungsarbeit des LBV sind beide Störche auf dem Kirchendach anhand ihrer Nummern identifizierbar. Das Männchen ist am 31. Mai 2012 in Weißenburg beringt worden, das Weibchen am 3. Juni 2013 in Gerolfingen im Landkreis Ansbach. Beide Male war es Thomas Ziegler, der die Störche kurz nach dem Schlüpfen mit einer Identifikationsnummer versehen hat.

Ziegler arbeitet bereits seit Jahrzehnten in Süd- und Südwestmittelfranken als ehrenamtlicher Kennzeichner der gefährdeten Vögel. Dass beide nun nach Schwabach gefunden haben, „das ist nicht ungewöhnlich“, sagt Oda Wieding. „Störche kehren immer wieder in die Nähe ihres Geburtsortes zurück“, erklärt die Storchenfachfrau. „Im Radius von 150 Kilometern.“

Mit Unterstützung befreundeter Fotografen ist es Schreyer gelungen, die Nummern auf den Ringen des Paars zu erkennen. Beim Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell existiert für beide je eine Karteikarte. Daraus geht hervor, dass das weibliche Tier am 30. August 2013 in Almagro, 150 Kilometer südlich Madrids, gesichtet wurde. Der Storchenmann hat am 14. April 2014 den Nürnberger Tiergarten angeflogen. Am 5. März 2015 ist er dort erneut beobachtet worden ehe er am 26. März auf der Schwabacher Stadtkirche gelandet ist.

Am 7. April folgte das Weibchen. Den Beobachtungen Dieter Schreyers zufolge haben beide seither häufig Paarungsversuche unternommen. Der Erfolg blieb allerdings aus.

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