Wendelstein protestiert gegen Auflösung der PI Feucht

13.6.2014, 10:20 Uhr

Die drei Bürgermeister Konrad Rupprecht (Feucht), Werner Langhans (Wendelstein) und Bernd Ernstberger (Schwarzenbruck) haben einen Protestbrief an Bayerns Innenminister Joachim Herrmann geschrieben und ihn gebeten, von den Überlegungen Abstand zu nehmen.

Das mittelfränkische Polizeipräsidium will frühestens Ende 2015 die Polizeiinspektion Feucht schließen. Das betreute Gebiet könnte entweder zur Polizeiinspektion Altdorf wechseln oder aufgeteilt werden. Denkbar wäre es, das Gemeindegebiet Wendelstein aus dem bisherigen „Dreier-Verbund“ herauszulösen und entweder der Polizeiinspektion Schwabach (wahrscheinliche Variante) oder der Polizeiinspektion Roth (unwahrscheinliche Variante) zuzuschlagen.

Das Polizeipräsidium begründet seinen Vorschlag mit einer Kosteneinsparung bei gleichzeitiger Steigerung der Effizienz. Eingespart würde der „Führungskopf“ der Polizeiinspektion Feucht. Dafür könnte es gelingen, mehr Beamte „auf die Straße zu bringen“ – so, wie dies das Innenministerium immer wieder angekündigt hat.

Gewisse polizeiliche Abseitsstellung befürchtet

Dass ohne eine PI Feucht tatsächlich mehr Polizisten auf Streife gehen können, bezweifelt allerdings nicht nur Wendelsteins Rathauschef Werner Langhans. „Wenn diese Rechnung aufginge, dann würde es mich freuen. Allein mir fehlt der Glaube“, so der Bürgermeister. Schließlich würden ja nicht alle aus Feucht abgezogenen Polizisten automatisch zum Streifendienst abkommandiert werden können. „Die Verwaltung in Altdorf oder in Schwabach müsste ja ebenfalls aufgestockt werden.“

Langhans kämpft aus einem weiteren Grund für den langfristigen Erhalt der Inspektion in Feucht. „Über Jahre hinweg ist ein ganz tolles Verhältnis gewachsen. Das beginnt bei den Verkehrserziehern, die in die Schulen kommen, und geht bis zu den jeweiligen Dienststellenleitern.“

Zudem befürchtet der Bürgermeister, dass seine Marktgemeinde ohne eine PI Feucht gewissermaßen ins Abseits gestellt wird. „Egal ob Wendelstein zu Altdorf gehören wird oder Schwabach oder Roth zugeschlagen wird. Wir würden auf jeden Fall Randgebiet für die jeweilige Inspektion werden.“ Einer 16 000-Einwohner-Kommune wie Wendelstein würde das nicht gerecht werden. Langhans: „Unsere Kriminalitätszahlen sind zwar nicht alarmierend, aber wir brauchen schon einen gewissen Überwachungsdruck und Polizei-Präsenz, um Graffiti-Schmierereien und andere Sachbeschädigungen in Grenzen zu halten.“

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