Wie Bruno Fetzer einen Schuh- & Schlüsseldienst ermöglicht

14.10.2015, 08:14 Uhr
Wie Bruno Fetzer einen Schuh- & Schlüsseldienst ermöglicht

© Foto: Wilhelm

Bruno Fetzer hat nicht nur einen geeigneten Laden gefunden und Kontakte vermittelt. Er hat sogar das nötige Geld besorgt, eine Firma ins Leben gerufen und auch aus eigener Tasche etwas draufgelegt. Das Ergebnis ist seit Dienstag, 13. Oktober, in der Bachgasse 10 zu sehen.

Der 44-jährige Nürnberger Mike Baumann wagt den Schritt aus der Arbeitslosigkeit in die Selbständigkeit. „Ein Schuster hat einfach gefehlt“, sagte Wirtschaftsreferent Sascha Spahic und überreichte zur Eröffnung des Schuh- und Schlüsseldienstes gleich das passende Mitbringsel: ein paar Schuhe.

Der frühere Schuh- und Schlüsseldienst Auf der Aich war Ende vergangenen Jahres aufgegeben worden — aus Altersgründen. Seitdem klaffte in der Altstadt diese Servicelücke. Und die wollte Bruno Fetzer unbedingt wieder schließen.

Über das Jobcenter lernte er Mike Baumann kennen. Der hat jahrelang bereits bei einem Schuh- und Schlüsseldienst gearbeitet. „Er hat gesagt: Ich will das machen, ich kann das machen, nur Geld habe ich keins“, berichtet Bruno Fetzer, der von Baumann überzeugt ist. „Und da habe ich gesagt: Um Unsummen geht es ja nicht, sondern um 20.000 Euro für die Maschinen. Deshalb soll es am Geld nicht scheitern.“

Ein Gemeinschaftsprojekt

Da Baumann wegen eines derzeitigen Bonitätsproblems keinen Kredit einer Bank erhält, kam Bruno Fetzer eine unkonventionelle Idee: „Ich habe aus dem Freundes- und Bekanntenkreis Leute angesprochen, ob sie nicht jeweils 1000 Euro leihen und so jemandem helfen, eine Existenz aufzubauen.“ Ergebnis: „Es hat keine Absage gegeben, alle waren spontan bereit.“

Zumal Bruno Fetzer sich vorher Rat beim ehemaligen Stadtkämmerer Richard Schwager und dem früheren Notar Heinrich Joachim geholt hatte. „Die beiden haben das Konzept ausgearbeitet“, sagte Fetzer. Der wichtigste Punkt: die Gründung einer „GbR“, einer „Gesellschaft bürgerlichen Rechts“ mit 20 Gesellschaftern, Fetzer selbst eingeschlossen. Die strecken die 20 mal 1000 Euro vor.

Die Zinsen bestehen aus einem Gutschein für eine Schuhreparatur im Wert von 30 Euro. „Also drei Prozent“, sagt Fetzer schmunzelnd.

Mike Baumann ist zuversichtlich: „Der Laden ist ideal.“ Mitten in der Altstadt und mit Parkplätzen in der Straße.

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