Wohnungen: Immer mehr stehen in Schwabach auf Warteliste

6.7.2018, 06:00 Uhr
Wohnungen: Immer mehr stehen in Schwabach auf Warteliste

© Foto: Thomas Correll

2017 gab es erstmals über 1.000 Vormerkungen bei der Gewobau. Ein deutlicher Sprung, in den Vorjahren war die Zahl zwar kontinuierlich gestiegen, lag aber zuletzt eher zwischen 700 und 800.

Karteileichen gebe es aber kaum, betont Gewobau-Geschäftsführer Harald Bergmann, von den rund 1.000 Vormerkungen sind etwa 900 neu hinzugekommen. Es gebe nur wenige Vormerkungen mit sehr speziellen Wünschen, die über Jahre hinweg bestehen bleiben.

Zwei Drittel der Interessenten aus Schwabach

Leicht steigend ist laut Bergmann bei den Vormerkungen der Anteil aus dem Landkreis Roth. Etwa zwei Drittel der Vorgemerkten kommen aus Schwabach. Die höchste Nachfrage bestehe nach Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen.

Für Neubauten, Instandhaltung und Renovierung hat die Gewobau 2017 über fünf Millionen Euro ausgegeben, so viel wie seit 2007 nicht mehr. Der Bestand liegt derzeit bei 13 000 Wohnungen. Sozialwohnungen werden konsequent beibehalten, der Bestand an geförderten Wohnungen sinkt nicht. Dafür – genauso wie für die gesamte Arbeit der Gewobau – wurde Bergmann im Stadtrat von allen Parteien ausdrücklich gelobt.

Hier wird in Schwabach gebaut

Die einzelnen Projekte im Überblick:

Pinzenberg 15: Die Sanierung des Baudenkmals ist fertiggestellt. Die zwei Wohnungen sind bezogen. Das Haus wurde im April der Öffentlichkeit vorgestellt (wir berichteten).

Nürnberger Str. 2-4: Das Iffland-Haus sei ein "Sorgenkind", so Bergmann. Derzeit läuft die Dachsanierung. Alte Bausubstanz und Statik sorgen dafür, dass die Arbeit nicht langweilig wird. Wie es weitergeht, steht noch nicht genau fest. Eine Möglichkeit wäre laut Bergmann, Wohnungen zu schaffen. Die Gewobau tendiere aber eher zur zweiten Idee: ein Hotel. Egal, wie die Entscheidung ausfällt, derzeit haben die Arbeiten am Alten DG Priorität, erst danach werde das Iffland-Haus angegangen.

Altes DG: Eine "große Herausforderung", stellt Bergmann fest. Der städtische Teil ist fertig, vor kurzem konnte die Adolph-Henselt-Musikschule ihre neuen Räume beziehen (wir berichteten). Für die Gewobau geht es jetzt aber erst richtig los. In einem ersten Bauabschnitt werden derzeit die Räumlichkeiten der Kinderpflegeschule und der Marionettenbühne sowie der Awo-Saal saniert. Es bestehe guter Kontakt zu den Mietern, betont Bergmann. Die Marionettenbühne hat ihr Ausweichquartier derzeit in der Turnhalle – mit etwas weniger Zuschauer-Plätzen. Die Awo nutzt das Evangelische Haus nebenan.

In die frühere Schwabacher Musikschule kommen Wohnungen

Im zweiten Abschnitt wird dann die ehemalige Musikschule, die Turnhalle und die Stockwerke über der Turnhalle angegangen. Dort sollen Wohnungen entstehen. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik: "Abschnitt Eins wird nicht vor Ende des nächsten Jahres fertig", sagt Bergmann. Die Planungen laufen zwar parallel, wirklich anfangen könne man mit Abschnitt Zwei aber erst, wenn Abschnitt Eins abgeschlossen ist.

Konrad-Adenauer-Straße 49-49b: Die Aufstockung eines Geschosses bezeichnet Bergmann als "Lernprojekt". Man werde entgegen der ursprünglichen Planungen eher im Frühjahr 2019 fertig, nicht schon Ende 2018. Planen könne man viel, doch "der Teufel steckt im Detail". Man müsse bei einer Aufstockung eben mit der Substanz des vorhandenen Hauses arbeiten – und die kenne man erst wirklich, wenn die Arbeiten laufen. Die Gewobau mache bei der Aufstockung aber "Erfahrungen, die bei zukünftigen Projekten helfen können". Das Potenzial, ein Stockwerk draufzusetzen, sei bei einigen Gewobau-Häusern vorhanden.

Konrad-Adenauer-Straße 49c: Für den Neubau steht der Bezugstermin am 1. Oktober. Alle Wohnungen sind bereits vermietet.

Benkendorferstraße 13: Die Sanierung der ehemaligen chemischen Reinigung geht laut Bergmann planmäßig voran, es entstehen drei Wohnungen. Im Januar wurde begonnen, Anfang bis Mitte nächsten Jahres will man fertig werden.

Schwalbenweg: Das Grundstück hat die Gewobau im Frühjahr der Stadt abgekauft, dort sollen drei "Atrium-Gebäude" entstehen. Die Planungen werden sich aber noch bis Mitte 2019 hinziehen, so Bergmann, "dann wird sich zeigen, ob es sich lohnt, noch 2019 mit dem Bau anzufangen". Man habe dort "nicht unproblematische" Bodenverhältnisse.

Ärger wegen Parkplätzen

Außerdem gab es bereits Protest von Bürgern wegen der Anzahl an Parkplätzen (wir berichteten). Bergmann betont, die Gewobau nehme diese Bedenken ernst. Man sei kein Bauträger, der die Wohnungen verkauft und dann mit dem Areal nichts mehr zu tun hat. "Wir sind ja dauerhaft da und wollen Ärger mit den Anwohnern und Mietern natürlich vermeiden." Er könne zu diesem Zeitpunkt der Planungen aber noch nichts versprechen – sicher ist, dass es für die 30 geplanten Wohnungen 20 Stellplätze geben wird, womit die Stellplatzsatzung der Stadt erfüllt wird.

Beratung für Wohnungssuchende und Menschen mit Wohnproblemen in Schwabach gibt es bei der Diakonie und der Awo.

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