Schwarzbuch Steuerverschwendung: Hier wurde in Bayern Geld verpulvert

19.9.2012, 15:59 Uhr
Die Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler in Berlin - sie tickt unaufhörlich. Die Organisation hat am Mittwoch ihr Schwarzbuch zur Steuerverschwendung veröffentlicht. Allein in Bayern schätzt der Bund die Verschwendung von Steuergeldern für die vergangenen zwölf Monate auf rund sieben Milliarden Euro. Unter den von der Organisation bemängelten Fälle sind auch mehrere Projekte aus Franken. In unserer Bildergalerie sehen Sie, welche Projekte im Freistaat der Steuerzahlerbund besonders scharf kritisiert.
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Die Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler in Berlin - sie tickt unaufhörlich. Die Organisation hat am Mittwoch ihr Schwarzbuch zur Steuerverschwendung veröffentlicht. Allein in Bayern schätzt der Bund die Verschwendung von Steuergeldern für die vergangenen zwölf Monate auf rund sieben Milliarden Euro. Unter den von der Organisation bemängelten Fälle sind auch mehrere Projekte aus Franken. In unserer Bildergalerie sehen Sie, welche Projekte im Freistaat der Steuerzahlerbund besonders scharf kritisiert. © Steffi Loos, dapd

Auch eine Maßnahme, die die Stadt Würzburg im Rahmen des Umbaus ihres Kulturspeichers vor zehn Jahren durchgeführt hat, wird vom Steuerzahlerbund bemängelt. Eine Fensterfront war mit massivem Natursandstein so verkleidet worden, dass Fensterputzen unmöglich war. Nachdem auch Tauben die Fenster zusätzlich verdreckt hätten, seien aber irgendwann doch umfangreiche Säuberungsarbeiten notwendig gewesen. Danach musste das Aufhängesystem der Natursandsteinlamellen noch einmal überabeitet werden, um zukünftig die Fenster leichter reinigen zu können. Die Kosten beziffert der Bund der Steuerzahler auf insgesamt 400.000 Euro .
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Auch eine Maßnahme, die die Stadt Würzburg im Rahmen des Umbaus ihres Kulturspeichers vor zehn Jahren durchgeführt hat, wird vom Steuerzahlerbund bemängelt. Eine Fensterfront war mit massivem Natursandstein so verkleidet worden, dass Fensterputzen unmöglich war. Nachdem auch Tauben die Fenster zusätzlich verdreckt hätten, seien aber irgendwann doch umfangreiche Säuberungsarbeiten notwendig gewesen. Danach musste das Aufhängesystem der Natursandsteinlamellen noch einmal überabeitet werden, um zukünftig die Fenster leichter reinigen zu können. Die Kosten beziffert der Bund der Steuerzahler auf insgesamt 400.000 Euro. © Bund der Steuerzahler Bayern

Die Stadt Augsburg steht in dem Schwarzbuch ebenfalls am Pranger: Für die Erneuerung der Maximilianstraße seien extra Granitplatten aus Portugal verwendet worden. Kostenpunkt: Rund 19,5 Millionen Euro . Problem: Statt einer "dauerhaften städtebaulichen Verbesserung" sei das Pflaster nun auch noch fleckig, da einige der Steine offenbar mehr Wasser aufnehmen als andere.
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Die Stadt Augsburg steht in dem Schwarzbuch ebenfalls am Pranger: Für die Erneuerung der Maximilianstraße seien extra Granitplatten aus Portugal verwendet worden. Kostenpunkt: Rund 19,5 Millionen Euro. Problem: Statt einer "dauerhaften städtebaulichen Verbesserung" sei das Pflaster nun auch noch fleckig, da einige der Steine offenbar mehr Wasser aufnehmen als andere. © Bund der Steuerzahler Bayern

Für fünf Millionen Euro wurde bei einer Autobahnausfahrt im unterfränkischen Bad Kissingen eine Brücke errichtet , die den Wildwechsel über die A7 ermöglichen soll. Der Haken: Eine kleinere Brücke in der Nähe stand schon zum Ausbau bereit - was deutlich günstiger gewesen wäre.
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Für fünf Millionen Euro wurde bei einer Autobahnausfahrt im unterfränkischen Bad Kissingen eine Brücke errichtet, die den Wildwechsel über die A7 ermöglichen soll. Der Haken: Eine kleinere Brücke in der Nähe stand schon zum Ausbau bereit - was deutlich günstiger gewesen wäre. © Bund der Steuerzahler Bayern

Die Steuerzahlerbund bemängelt in seinem Schwarzbuch auch eine Kostensteigerung bei der Sanierung der Freiheitshalle in Hof von ursprünglich 25,9 Millionen Euro (erste Kostenschätzung) auf 35,85 Millionen Euro (Gesamtkosten). Diese Steigerung um vierzig Prozent müssen nun wohl die Hofer Steuerzahler schultern.
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Die Steuerzahlerbund bemängelt in seinem Schwarzbuch auch eine Kostensteigerung bei der Sanierung der Freiheitshalle in Hof von ursprünglich 25,9 Millionen Euro (erste Kostenschätzung) auf 35,85 Millionen Euro (Gesamtkosten). Diese Steigerung um vierzig Prozent müssen nun wohl die Hofer Steuerzahler schultern. © Bund der Steuerzahler Bayern

Auch einen besonders pikanten Vorfall hat der Bund der Steuerzahler in seinem Schwarzbuch aufgezählt: die so genannte "Kassenaffäre" in der Stadt Hauzenberg (Landkreis Passau) . Dort hatte ein Kassenleiter über Jahre hinweg durch Unterschlagung das Stadtsäckel um insgesamt 2,1 Millionen Euro erleichtert, offenbar um seine Spielsucht befriedigen zu können.
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Auch einen besonders pikanten Vorfall hat der Bund der Steuerzahler in seinem Schwarzbuch aufgezählt: die so genannte "Kassenaffäre" in der Stadt Hauzenberg (Landkreis Passau). Dort hatte ein Kassenleiter über Jahre hinweg durch Unterschlagung das Stadtsäckel um insgesamt 2,1 Millionen Euro erleichtert, offenbar um seine Spielsucht befriedigen zu können. © Bund der Steuerzahler Bayern

Einen Verlust in Höhe von 150 Millionen Euro musste die Bayerische Landesstiftung hinnehmen. Der Grund: Laut Bund der Steuerzahler hatte die gemeinnützige Stiftung trotz Warnungen des Bayerischen Obersten Rechnungshofes konzentriert in Aktien des Unternehmens UniCredit investiert. Im Zuge der Finanzkrise und der daraus folgenden Wertminderung ein riesiges Verlustgeschäft.
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Einen Verlust in Höhe von 150 Millionen Euro musste die Bayerische Landesstiftung hinnehmen. Der Grund: Laut Bund der Steuerzahler hatte die gemeinnützige Stiftung trotz Warnungen des Bayerischen Obersten Rechnungshofes konzentriert in Aktien des Unternehmens UniCredit investiert. Im Zuge der Finanzkrise und der daraus folgenden Wertminderung ein riesiges Verlustgeschäft. © Bund der Steuerzahler Bayern

Und auch bei der Bayerischen Landesbank konstatiert der Steuerzahlerbund ein "Finanzdesaster": Im US-Kreditgeschäft habe die Bank einen weiteren Verlust in Höhe von 52 Millionen US-Dollar eingefahren.
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Und auch bei der Bayerischen Landesbank konstatiert der Steuerzahlerbund ein "Finanzdesaster": Im US-Kreditgeschäft habe die Bank einen weiteren Verlust in Höhe von 52 Millionen US-Dollar eingefahren. © Bund der Steuerzahler Bayern

Auch einen Erfolg verbucht der Steuerzahlerbund für sich: die Einstellung der Fluglinie am Flughafen Hof-Plauen nach Frankfurt am Main. Die jahrelang bezuschussten Flüge - noch 2011 waren 3,6 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln geflossen - wurden nicht neu ausgeschrieben.
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Auch einen Erfolg verbucht der Steuerzahlerbund für sich: die Einstellung der Fluglinie am Flughafen Hof-Plauen nach Frankfurt am Main. Die jahrelang bezuschussten Flüge - noch 2011 waren 3,6 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln geflossen - wurden nicht neu ausgeschrieben. © dpa