Zentralschulhaus braucht Fluchttreppen

15.2.2013, 07:00 Uhr
Zentralschulhaus braucht Fluchttreppen

© Renner

„Die drücken uns an die Wand“, bemerkte Stadtkämmerer Konrad Bender zu dem Thema in der jüngsten Hauptausschusssitzung und wollte damit sagen, dass die Stadt keine Wahlmöglichkeiten hat. Der vorgeschriebene Brandschutz muss gewährleistet werden.

Nach Auskunft von Oberbürger­meister Jürgen Schröppel hat die Stadt einen Architekten mit einem Gutachten beauftragt, was an dem über 100 Jahre alten Gebäude alles zu machen ist, damit es in Sachen Brandschutz auf dem aktuellen Stand ist. Das Ergebnis: Es müssen außen zusätzliche Fluchttreppen aus den oberen Stockwerken angebaut und das Treppenhaus muss eingehaust werden. Und es gelte, die Stromleitungen „brandschutzmäßig zu überarbeiten“.

CSU-Fraktionsvorsitzender Rüdiger Schork wollte daraufhin wissen, ob dies nur Empfehlungen seien oder verbindliche Vorgaben. Schließlich besuchten seit vielen Jahrzehnten Schulkinder das Gebäude und man sei ohne solche Maßnahmen ausgekommen. Der OB versicherte ihm: „Wir machen nichts, was nicht nötig ist.“ Allerdings sei der Brandschutz auch ein heikles Thema. „Wenn ein Kind zu Schaden gekommen ist, fragt keiner, ob es ein Denkmal ist oder nicht.“

Für Sonja Strunz (CSU-Fraktion) ist der Brandschutz zwar „lebenswichtig“, sie forderte aber dennoch von der Stadtverwaltung, „mit ganz spitzem Bleistift zu rechnen“. Schließlich gingen die Schülerzahlen laufend zurück. Im Dachgeschoss der Zentralschule seien lediglich ein Filmzimmer und ein Raum für Förderunterricht untergebracht, die ihres Wissens nur selten genutzt würden.

Sollte der Schulbetrieb eventuell so organisiert werden können, dass die beiden Zimmer nicht mehr als Unterrichts-, sondern nur noch als Lagerräume verwendet würden, könne man sich möglicherweise den Brandschutzausbau für dieses Stockwerk sparen.

Den Bedarf hinterfragen

OB Schröppel merkte dazu an, dass er das Thema mit Schulleiterin Margit Nothhaft-Buchner und Maria Schneller, CSU-Stadträtin und Grundschullehrerin, besprochen hat. Das Ergebnis sei eindeutig gewesen. Die Etage werde im Zuge des Ganztagsunterrichts für Personennutzung benötigt.

Strunz bat dennoch, die Sache nochmals zu prüfen, „wenn schon die Kosten explodieren“. Bernhard Amend unterstützte seine Fraktionskollegin. Die Nutzer eines Gebäudes würden selbstverständlich immer die maximale Variante wollen. Daher sollte der Bedarf nochmals hinterfragt werden. Er gab aber auch zu bedenken: „Wer beim Brandschutz rumknabbert, muss wissen, was er tut. Und er muss es auch verantworten.“

In der folgenden Bauausschusssitzung sicherte OB Schröppel zu, die Brandschutzmaßnahmen im Dachgeschoss der Grundschule erneut überprüfen zu lassen.
 

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