Weltweiter Gedenktag: Katholiken feiern Allerheiligen

1.11.2018, 14:05 Uhr
Weltweiter Gedenktag: Katholiken feiern Allerheiligen

© Roland G. Huber

Allerheiligen wird in Deutschland hauptsächlich in der katholischen Kirche gefeiert und ist daher in vornehmlich katholisch geprägten Regionen wie in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ein Feiertag. Nach katholischem Verständnis sind die Heiligen Fürsprecher vor Gott, die von den Gläubigen angerufen werden können. Die evangelische Kirche kennt keine Heiligenverehrung in diesem Sinne. Für sie sind die Heiligen Vorbilder im Glauben.

Menschlichkeit im Vordergrund

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat zum Allerheiligenfest dazu aufgerufen, den Alltag zu heiligen und diesen so gut und menschlich wie möglich zu gestalten. "An Allerheiligen verehren wir alle Menschen, die im Leben die Botschaft Jesu mit allen ihren Möglichkeiten und Kräften verwirklicht haben und dafür in den Himmel gekommen sind." Es seien Ehepaare und Eltern, Lehrer und Erzieher, Ärzte und Krankenschwestern, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, die sich mit ganzer Kraft in ihren Berufen und Lebensumständen für die Mitmenschen einsetzten. Eine Welt ohne solche Heilige sei eine kalte und unbarmherzige, erklärte der Erzbischof.

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) wirbt währenddessen für einen offeneren Umgang mit dem Thema Sterben. Anlässlich des Feiertags sagte sie am Donnerstag: "Wir müssen das Sterben mehr als Teil des Lebens akzeptieren." Als Beispiele nannte Huml die Hospizarbeit und die Palliativversorgung. Dabei würden sterbende Menschen begleitet und ihre Beschwerden behandelt - aber ihr Leben werde nicht um jeden Preis verlängert.

Bestmögliche Betreuung im Hospiz

Schwerstkranke Menschen müssten wissen, dass sie in ihren letzten Stunden nicht alleine gelassen werden und bis zuletzt eine bestmögliche Betreuung erhalten, erklärte die Ministerin. Deshalb solle auch die Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern konsequent weiter ausgebaut werden. "Aktive Sterbehilfe und organisierte Beihilfe zur Selbsttötung lehne ich dagegen entschieden ab", so Huml.

Im Freistaat gibt es im stationären Bereich derzeit 19 Hospize mit 194 Plätzen für Erwachsene sowie ein stationäres Kinderhospiz mit acht Plätzen. Den Auf- und Ausbau stationärer Hospize fördert das Gesundheitsministerium nach eigenen Angaben mit 10.000 Euro pro Hospizplatz.

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