Insgesamt zehn Orte betroffen

Bakterielle Keime: Hier in Franken muss das Trinkwasser abgekocht werden

Johanna Michel

Online-Redaktion

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26.4.2024, 09:14 Uhr
Weil eine Verunreinigung des Wassers nachgewiesen wurde, gilt in der fränkischen Stadt Arnstein ein Abkochgebot für Trinkwasser. (Symbolbild)

© Lukas Schulze/dpa Weil eine Verunreinigung des Wassers nachgewiesen wurde, gilt in der fränkischen Stadt Arnstein ein Abkochgebot für Trinkwasser. (Symbolbild)

Seit Donnerstag, 25. April, gilt im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart ein Abkochgebot für Trinkwasser. Wie die Stadt Arnstein am Donnerstag erklärte, müsse das Wasser aufgrund einer mikrobiologischen Belastung "ab sofort vor dem menschlichen Verzehr" abgekocht werden. Betroffen von dem Gebot sind demnach die Ortsteile Arnstein, Heugrumbach, Gänheim, Müdesheim, Reuchelheim, Marbach, Binsfeld, Halsheim, Dattensoll und Ruppertzaint. In diesen Bereichen könne es zu Geruchs- und Geschmacksveränderungen des Trinkwassers kommen.

Dem Amt zufolge handelt es sich bei dem Abkochgebot vorerst um eine vorsorgliche Maßnahme, die bis zur Wiederaufhebung gilt. Laut dem Landratsamt Main-Spessart weist das Wasser in den entsprechenden Gebieten "eine Grenzüberschreitung bezüglich des Parameters ‚Enterokokken‘ auf". Es wird derzeit desinfiziert, außerdem werden umfassende Proben genommen. Ursächlich könnten demnach die Wetterverhältnisse der vergangenen Tage sein.

Worauf Bewohnerinnen und Bewohner achten sollten

Auch dringende Handlungsempfehlungen spricht das Landratsamt aus:

  • Leitungswasser sollte vor dem Trinken stets abgekocht werden.
  • Das Wasser sollte einmal sprudelnd aufgekocht, also auf circa 100 Grad erhitzt werden. Aus praktischen Gründen empfiehlt sich hierfür ein Wasserkocher. Im Anschluss solle das Wasser für mindestens zehn Minuten abkühlen.
  • Nicht nur vor dem Trinken, auch zum Zubereiten von Nahrungsmitteln, für Eiswürfel, zum Waschen von Obst, Salat und Gemüse, fürs Zähneputzen und zum Reinigen offener Wunden solle nur abgekochtes Wasser verwendet werden. Für die Zubereitung von Nahrung für Säuglinge empfiehlt das Landratsamt dringend, lediglich Mineralwasser zu verwenden.
  • Bei der Nutzung der Geschirr- und Waschmaschine, zum Duschen und für die Toilettenspülung könne das Wasser hingegen uneingeschränkt genutzt werden.

Das Landratsamt Main-Spessart appelliert, die Information über das Abkochgebot an Mitbewohner und Nachbarn weiterzugeben. Sobald das Abkochgebot aufgehoben wird, werde das Gesundheitsamt über die Medien, die Homepage des Landkreises und die örtliche Gemeindeverwaltung informieren.

Bei Enterokokken handelt es sich laut dem medizinischen Fachmagazin "MSD Manual" um Bakterien, die zwar zur Darmflora des Menschen gehören, aber unter anderem zu Harnwegsinfekten, Beckeninfektionen und Haut-, Weichteil- und Wundinfektionen führen können. Sie "wurden als Streptokokken der Gruppe D eingestuft, sind aber jetzt als eine eigene Gattung eingestuft."

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