Zweite Runde im Brückenbau bei Erlangen

14.1.2015, 19:18 Uhr
Zweite Runde im Brückenbau bei Erlangen

© Foto: Hubert Bösl

Die Bauwirtschaft freut sich, die Autofahrer stöhnen angesichts der zu erwartenden Staus: Sobald sich das Ende des Winters abzeichnen wird, rücken Arbeiter mit Bagger, Kränen und Planierraupen an. Die wichtigsten Projekte auf den Autobahnen rund um Nürnberg sind der sechsstreifige Ausbau der A 6 zwischen den Kreuzen Nürnberg-Süd und -Ost sowie die Fortsetzung der Brückenerneuerung auf der A 3 über den Main-Donau-Kanal bei Erlangen. Besonders die Brückenerweiterung nahe dem Kreuz Fürth-Erlangen ist den Autofahrern noch unangenehm im Gedächtnis. Die Baustelle hatte 2014 für erhebliche Behinderungen in beiden Fahrtrichtungen gesorgt.

Private Investoren

Überhaupt die A 3: Die Verbindung nach Frankfurt aus den 1950er und 1960er Jahren ist längst überlastet und soll von Erlangen bis Aschaffenburg sechsstreifig ausgebaut werden. 2015 ist Schwerpunkt der Arbeiten bei Marktheidenfeld. Für die fehlenden Abschnitte bis Erlangen soll noch in diesem Jahr das Baurecht erreicht werden.

Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann will für das Vorhaben private Investoren gewinnen, die nach dem Bau 30 Jahre lang für den Unterhalt garantieren. Beim Ausbau der A 8 seien mit solchen Finanzierungsmodellen gute Erfahrungen gemacht worden. Banken und Versicherungen suchten angesichts niedriger Zinsen nach interessanten Investitionsmodellen. Bund und Land zahlen im laufenden Jahr voraussichtlich 1,5 Milliarden Euro für den Straßenbau in Freistaat.

Auch aus Sicherheitsgründen müssen für die wachsende Zahl von Lastwagen Stellplätze entlang der Fernrouten geschaffen werden. Seit dem Jahr 2008 sind bereits 200 Millionen Euro für 3300 neue Lkw-Parkplätze geflossen, bis zum Jahr 2020 sollen es 440 Millionen Euro werden.

Ein Sorgenkind bleiben die Brücken. Die 14.000 Bauwerke im Freistaat, meist vor 30 bis 50 Jahren betoniert, leiden unter dem wachsenden Schwerverkehr. Gut 300 Millionen Euro werden im laufenden Jahr in die Brückensanierung gesteckt. Ein Beispiel ist der zweite Bauabschnitt der Brücke der Bundesstraße 14 über die A 3 bei Behringersdorf.

Herrmann kündigte zudem an, im Lauf des Jahres ein „Brückenertüchtigungsprogramm“ für die Staatsstraßen aufstellen zu lassen. Die 163 Meter lange Saalebrücke in Hammelburg wird auf dieser Liste nicht mehr stehen. Das Bauwerk auf der B 27 wird 2015 für knapp fünf Millionen Euro runderneuert.

Schluss soll sein mit den gefährlichen Aufblähungen der Fahrbahnen in Niederbayern. Dort hatten sich in der Hitze Betonplatten auf der Autobahn 3 aufgewölbt. Ein Motorradfahrer starb. Um diese Hitzeeffekte zu vermeiden, bekommt die Fahrbahn einen neuen Unterbau. 15 Millionen Euro werden alleine 2015 verbaut.

Jubel über die Straßenbaupläne gibt es in Dettenheim bei Weißenburg. Dort führt die Bundesstraße 2 mitten durch den Ort. 13 Millionen Euro kostet die Umgehungsstraße.

Herrmann kündigte zudem einen weiteren Ausbau der Radwege an. Derzeit arbeitet die Verwaltung an einem Programm für die kommenden Jahre.

Und auch die Kommunen investieren kräftig. 485 Millionen Euro gibt der Freistaat als Zuschuss. Das bayernweit größte Projekt ist hier der kreuzungsfreie Ausbau des Frankenschnellwegs.

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