AMG goes Hybrid

19.1.2018, 18:38 Uhr
AMG goes Hybrid

© Hersteller

Beim Stichwort "Elektrifizierung" denkt Otto Normalautofahrer meist an rein batterieelektrisches Fahren. Aber das ist nicht alles. Auch Hybride fallen unter diesen Begriff, sind sie doch zumindest teilelektrisch unterwegs. Selbst die ganz Starken und ganz Sportlichen kommen um diese Technologie nicht mehr herum. Gerade sie nicht, muss man präzisieren, denn die zunehmend verschärften Emissionsvorschriften erfordern es, dass die Hersteller ihren Produkten eine Diät in Sachen CO2 verordnen. Ab 2021 darf die Neuwagenflotte in der EU durchschnittlich nurmehr 95 g/km des Treibhausgases ausstoßen. Für die einzelnen Hersteller gelten zwar unterschiedliche Grenzwerte, die sich u.a. auch nach dem Gewicht der Fahrzeuge errechnen. Trotzdem: Wer sein individuelles CO2-Ziel nicht erreicht, muss tief in die Tasche greifen. Pro Fahrzeug und Gramm zu viel droht die EU mit einer Strafzahlung in Höhe von 95 Euro. Das Beratungsunternehmen PA Consulting geht davon aus, dass Daimler da mit rund 200 Millionen Euro dabei sein könnte.

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Schritt in die hybridisierte Zukunft

Deshalb wird jetzt auch die hauseigene Tuningschmiede AMG aktiv. Die Affalterbacher erweitern ihre Produktpalette um drei neue Modelle und verpasst ihnen die Bezeichnung "53". Solcherart "gelabelt" werden CLS, E-Klasse Coupé und E-Klasse Cabrio. Der Ausbau des Angebots sei "ein erster Schritt in eine hybridisierte Zukunft", sagt AMG-Chef Tobias Moers.

Im Zentrum der Antriebstechnik steht ein neuer, elektrifizierter Dreiliter-Reihensechszylinder, der durch einen Abgasturbolader und einen elektrischen Zusatzverdichter doppelte Aufladung erfährt. Der Verbrenner setzt 320 kW/435 PS frei und kann mit einem maximalen Drehmoment von 520 Nm dienen. Unterstützung erfährt er von einem Startergenerator, der kurzzeitig 16 kW/22 PS Extra-Power sowie 250 Nm Drehmoment beisteuert. Zudem erzeugt er den Strom für ein 48-Volt-Bordnetz. Auch das konventionelle 12-Volt-Netz wird vom 48-V-Netz gespeist, hierbei gelangt ein DC/DC-Wandler zum Einsatz. Weitere Hybridfunktionen sind Rekuperieren, Lastpunktverschiebung, Segeln und dezentes Anspringen des Motors im Rahmen der Start-Stopp-Automatik. Für die Kraftübertragung ist eine 9-G-Sportautomatik zuständig.

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Mit Driver's Package 270 km/h schnell

Auch wenn gerade die Kundschaft in den USA und in China die möglichen Fahrleistungen bestenfalls auf abgesperrten Circuits so richtig ausreizen kann - im Hinterkopf hat man schon, was die AMG-Kraftpakete so drauf haben. Und das ist erwartungsgemäß eine ganze Menge. Der allradgetriebene CLS 53 4Matic+ beispielsweise erstürmt die 100-km/h-Marke aus dem Start binnen 4,5 Sekunden, mit optionalem Driver's Package schafft er eine Topspeed von 270 km/h. Von besonderem Interesse sind im Falle der Hybriden die Verbrauchswerte. Hier ist der CLS 53 im Norm-Mix mit 8,4 l/100 km dabei, die CO2-Emissionen betragen 200 g/km. Mittels OPF-Filter werden die bösen Partikel ausgetrieben. Äußerliche Insignien der 53er-Palette sind Twin-Blade-Kühlergrill, Frontschürze im sogenannten A-Wing-Design, Seitenschwellerverkleidungen, eine Heckschürze mit Diffusoreinsatz und runde Abgas-Doppelrohrblenden in Hochglanzchrom.

Was die neuen AMG-Hybriden kosten und wann exakt sie auf den Markt kommen, hat AMG indes noch nicht kommuniziert. Nur so viel: Zum Start wird es eine spezielle Edition-1-Version geben.

ule

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