BMW: Das ist der neue Dreier!

Nürnberg - Der 3er BMW gilt als die Sportlimousine schlechthin und verkörpert beispielhaft das Credo der Münchner, das da "Freude am Fahren" heißt. Auf dem Pariser Automobilsalon (4. – 14. Oktober 2018) ist die nunmehr siebte Generation des 3ers zu besichtigen. Digital aufgerüstet, optisch modernisiert und, wie BMW wenig überraschend verspricht, so fahraktiv wie nie. Gegen entsprechende Entlohnung fährt ein persönlicher Assistent mit, dem der Kunde je nach Gusto einen Namen geben kann.

Paris ist in diesem Jahr nicht jedem Automobilhersteller eine Reise wert. Etliche namhafte Marken fehlen an der Seine, darunter Ford, Mazda und sogar VW.

Diejenigen, die auf der "Mondial" vertreten sind, haben aber häufig etwas zu bieten, das den Automobilausstellungen dieser Welt zuletzt abgegangen ist: Echte Neuheiten, von denen vorher nicht einmal ein Bild kommuniziert worden ist.

BMW beispielsweise hat den brandneuen Dreier im Gepäck: Größer als der Vorgänger ist er geworden, misst jetzt 4,71 Meter in der Länge und hat dank des Zuwachses beim Radstand mehr Platz für die Passagiere zu bieten; auch der Kofferraum ist gewachsen, auf 480 Liter Fassungsvermögen. Zudem leistet sich das Münchner Volumenmodell eine markanter gestaltete BMW-Niere und eine stärker konturierte, sprich schärfere Linienführung.

© Hersteller

Multimediale Möglichkeiten

Wenn sich ein neues Modell vorstellt, so scheint es inzwischen freilich nur noch sekundär um "Nebensächlichkeiten" wie Optik oder Motoren zu gehen. Primär informieren die Hersteller über das, was der Neue in Sachen Konnektivität und multimedialem Talent draufhat.

Auch beim Dreier ist das nicht anders. Das Instrumentarium zeigt sich digital, je nach gewähltem Infotainmentsystem ergänzen sich eine 12,3 Zoll große Instrumentenkombi und ein Control-Display der Dimension 10,25 Zoll. Die Befehlseingabe nimmt der Fahrer entweder via Touchfunktion, dem bekannten iDrive-Controller oder über die Lenkradtasten vor. Außerdem reagiert der Dreier jetzt auf Gestensteuerung (wobei zu hoffen steht, dass dies besser als im Fünfer funktioniert). Und ähnlich wie die Mercedes A-Klasse hat er einen persönlichen Assistenten an Bord, der auf direkte Ansprache reagiert. "Hey, BMW" allein wäre aber wohl zu fad gewesen, deshalb darf der Dreier-Fahrer seinem digitalen Beifahrer – der übrigens auch Fahrzeugfunktionen erklärt oder die Reichweite nennt - einen eigenen Namen geben ( "Hey, James"?).

Beim Zurückfahren auf Linie

Zum Kapitel "Elektronik" gehören auch die Fahrerassistenzsysteme, und die stehen erwartungsgemäß in großer Vielzahl bereit. Serienmäßig sind Spurverlassenswarnung sowie eine Auffahr- und Personenwarnung, die auch auf Radfahrer reagiert. Optional fährt der Dreier teilautonom, passt das Tempo automatisch ans vorgeschriebene Tempo an, bleibt in Engstellen auf Kurs und – hier kommt der Rückfahrassistent zum Zuge – bleibt beim Zurückfahren auf einer Strecke von bis zu 50 Metern exakt auf der Linie, die zuvor in Vorwärtsrichtung eingeschlagen wurde. Das hilft beim Herausmanövrieren aus diffizilen Parklücken.

In Sachen Fahrdynamik hat der Dreier trotz aller Fokussierung aufs Digitale einen Ruf zu verlieren, deshalb sei auf die erhöhten Spurweiten, den tieferen Schwerpunkt, die hubabhängigen Dämpfer, die austarierte 50:50-Gewichtsverteilung und das elektronische M-Sportdifferenzial mit vollvariabler Sperrfunktion hingewiesen.

Zwischen 150 und 265 PS - vorerst

Den Marktstart Anfang März absolviert der Dreier in fünf Motorisierungsvarianten, zwei Vierzylinder-Benzinern mit 135 kW/184 PS im 320i sowie mit 190 kW/258 PS im 320i, außerdem zwei Vierzylinder-Dieseln mit 110 kW/150 PS im 318 d beziehungsweise mit 140 kW/190 PS im 320d. Zudem gibt es den Reihensechszylinder-Diesel im 330d, er leistet 195 kW/265 PS. Alle Motoren erfüllen Euro 6d-Temp.

© Hersteller

Das soll aber nicht alles gewesen sein, und so wird auch ein Reihensechszylinder-Benziner mit 275 kW/374 PS (340i mit Allradantrieb) kommen, zudem gilt der Plug-in-Hybride 330e mit maximal 60 Kilometern elektrischer Reichweite als gesetzt.

Bekannt ist bereits, was BMW für die neue Dreier-Limousine sehen will: Die Preise beginnen bei 37.850 Euro für den 318d.

ule

BMW 3er in Kürze:

Wann er kommt: Markteinführung am 9. März 2019

Wen er ins Visier nimmt: Mercedes C-Klasse, Audi A4, Alfa Romeo Giulia, Jaguar XE, Volvo S60

Was ihn antreibt: Vierzylinder-Benziner mit 184 und 258 PS, Vierzylinder-Diesel mit 150 und 190 PS, Reihensechszylinder-Diesel mit 265 PS

Was er kostet: Ab 37.850 Euro

Was noch folgt: 340i mit Reihensechszylinder-Benziner und 374 PS, Plug-in-Hybrid 330e, Kombi "touring"