Doping für das Autoradio

25.1.2018, 19:33 Uhr
Doping für das Autoradio

© Hersteller

Der Grund liegt auf der Hand: Irgendwann wird das herkömmliche UKW-Sendernetz abgeschaltet. Geplant war dies schon länger, zuletzt sorgten Mitte letzten Jahres entsprechende Nachrichten für Aufregung. Doch noch wird Entwarnung gegeben, ein Zeitpunkt steht nicht fest. Der Bundesrat hat allerdings schon die Weichen für eine Änderung abgesegnet. Und: Nicht nur in Deutschland wird das UKW-Band eines Tages tot sein, auch im Ausland rüstet man sich für den digitalen Rundfunk. Norwegen, Großbritannien und Dänemark sind Vorreiter, in Frankreich geht das Ganze in eine Planungsphase.

War in den DAB-Anfängen der Empfang eher mäßig, so hat sich dies seit der Einführung von DAB+ im Jahr 2011 deutlich verbessert. Der Raum Nürnberg etwa gilt als voll digital versorgt, die wenigen noch schwächeren Empfangsregionen in Deutschland werden sukzessive erschlossen. Als größter Vorteil des Digital-Audio-Broadcast-Systems gilt die Sendervielfalt. Schließt man regionale Programme mit ein, umfasst das Senderangebot in Bayern gut 70 Stationen. Die Übertragungsqualität entspricht dabei in etwa CD-Standard. Und Rauschen war gestern.

Beim Fahrzeugkauf auf DAB+ achten

Nun kommt das große "Aber": Auch in den meisten neuen Automobilen ist DAB+ nicht serienmäßig vorhanden. Daher muss beim Fahrzeugkauf darauf geachtet werden, das Häkchen bei den Sonderausstattungen auch beim DAB-Radio zu machen. Kostenpunkt in der Regel: 200 bis 500 Euro, je nach Hersteller und Art des Autoradios.

Nachrüsten ist möglich

Für Fahrzeuge ohne DAB+-Radio gibt es am Markt Nachrüstlösungen. Dabei wird ein eigener kleiner Empfänger mit Bedienfeld ans herkömmliche Autoradio gekoppelt. Die Preise für solche Lösungen schwanken zwischen 80 und 250 Euro - je nachdem, ob auch noch eine Antenne für den neuen Frequenzbereich erforderlich ist. Nur damit kann DAB+ unterwegs optimal empfangen werden. Zu prüfen ist freilich vorab, ob das "alte" Autoradio auch dafür anschlussfähig ist. Zudem gibt es auch "normale" Autoradios zum Nachrüsten, die über DAB+ verfügen und in den DIN- oder Doppel-DIN-Radioschacht passen und meist auch noch Zusatzfunktionen bieten (Freisprecheinrichtung, Navigation).

Alternative: Streamen vom Smartphone

So unterhaltsam (ob der Spartensender) oder informativ (es gibt z. B. auch einen Bayern-Sender,  der ununterbrochen Verkehrsfunkinfos vermeldet) DAB+ auch sein mag: Auch hier stellt sich die Zukunftsfrage. Denn letztlich lässt sich Radio auch vom Smartphone aufs Radio streamen. Mit noch mehr Vielfalt, in hoher Qualität - aber, so man nicht gerade über einen Mobilfunkvertrag mit uneingeschränkter Daten-Flat verfügt, möglicherweise auch mit zusätzlichen Kosten. DAB+ übers Autoradio hingegen ist aufpreisfrei zu empfangen.

wpr

Keine Kommentare