Kraft-Kombi mit Katzen-Genen
10.12.2017, 11:04 UhrMit zweien der deutschen Mitbewerber kann der fast fünf Meter lange Briten-Kombi beim Platzangebot durchaus mithalten. 565 Liter Laderaum, auf 1.700 Liter erweiterbar, scheinen konkurrenzfähig und werden nur von der Mercedes E-Klasse deutlich getoppt. Praktikabilität ist beim Jaguar XF Sportbrake angesichts der Kofferraum-Volumina durchaus gegeben, ob man das Heckabteil allerdings für den Transport von Baumaterialien oder Gartenpflanzen nutzt, ist eher fraglich: Zu schön, zu elegant, zu edel wirkt die Auskleidung von Boden und Seitenwänden. Golfbags und gehobenes Reisegepäck eignen sich da eher als Ladegut.
Dank des leicht gewachsenen Radstands finden auch Fondmitfahrer ausreichend Platz, haben allenfalls ein wenig damit zu tun, die Füße unter den tief heruntergezogenen Vordersitz einzufädeln. Vorne fühlt man sich als Fahrer und auch als Copilot gut untergebracht, ein wenig tailliert ist der Raum dort und damit dem sportlicheren Charakter des Modells angepasst. Die umfangreiche, leicht überfrachtet wirkende Bestückung des Cockpits mit Anzeigen und Tasten sollte man erst genau erkunden, bevor man sich ans sichere Schalten der Funktionen macht.
Ein Benziner, vier Diesel
Unter der teils in Alu ausgeführten Karosserie mit nachgeschärfter Frontpartie und dynamischer Seitenlinie lassen sich, je nach Kundenwahl, ein Benziner oder wahlweise einer der vier Diesel montieren. Der turbogeladene, vierzylindrige Ottomotor leistet 184 kW/250 PS, stellt sein maximales Drehmoment (365 Nm) schon bei 1.200/min zur Verfügung und soll mit nur 6,8 l S/100 km auskommen.
Der kleinste (2,0 l, 120 kW/163 PS) der vier sauberen Diesel fungiert als Einstiegsmotor und setzt mit einem Verbrauchswert von nur 4,5 l D/100 km ein Ausrufezeichen. Auf 180, 240 und 300 PS lauten die weiteren Leistungsstufen, wobei letztere auf einem Sechszylinder beruht. Allradantrieb ist bei den stärkeren Versionen lieferbar bzw. serienmäßig und Achtgang-Automatik bei allen Motorisierungen Standard. Dass angesichts der kräftigen Motoren sehr gute Performance auf der Straße geboten ist, bedarf, weil logisch, nur der beiläufigen Erwähnung: die Höchstgeschwindigkeit liegt je nach Modell zwischen 219 und 250 km/h, die Beschleunigung wird zwischen 6,1 und 7,1 sec/0-100 km/h abgewickelt.
Fahraktiver Kombi
Der XF Sportbrake entpuppt sich in der Praxis als fahraktives Modell, bietet trotz der letztlich sportlichen Ausprägung guten Fahrkomfort und kommt dank Luftfederung an der Hinterachse bestens mit Beladung zurecht. Eher kernig gehen die Selbstzünder ans Werk, ohne aber zu aufdringlich fürs Gehör zu sein.
Jedwede Berichterstattung sprengen würde die Auflistung der Preise, weil angesichts der Motor- und Ausstattungsvarianten (Pure, Prestige, Portfolio, R-Sport, S, First-Edition) schier unendliche Kombinationsmöglichkeiten bestehen. Hinzu ordern lässt sich eine Fülle an Extras, unter anderem ein besonders großes Panoramadach. Nur so viel: Die Spanne reicht von 41.460 Euro bis 75.950 Euro. Womit der Jag-Kombi auch in diesem Punkt der deutschen Konkurrenz ebenbürtig ist.
wpr
Jaguar XF Sportbrake in Kürze:
Wann er kommt: Bereits im Handel erhältlich
Wen er ins Visier nimmt: Kombimodelle der Audi-A6- und BMW 5er-Reihe sowie der Mercedes-E-Klasse
Was ihn antreibt: Vierzylinder mit 163 bis 240 PS, ein Sechszylinder mit 300 PS
Was er kostet: Ab 41.460 Euro
Was noch folgt: Mit Limousine und Kombi ist die Baureihe bereits komplett
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