Opel Insignia: Der Kombi kommt

28.6.2017, 07:23 Uhr
Opel Insignia: Der Kombi kommt

© Hersteller

Beim Insignia Sports Tourer überwiegen tatsächlich die Vorteile gegenüber der Limousine. Als kleine Kröte muss der Kunde allerdings den um 1100 Euro höheren Preis schlucken. Dafür bekommt der Käufer im 4,99 Meter langen Kombi vor allem mehr Platz: In den Kofferraum passen 560 bis 1665 Liter. Gegenüber dem Vorgänger legt er um gut 130 Liter zu. Zum Vergleich: Bei der Limousine Grand Sport muss sich der Kunde mit 490 bis 1450 Liter begnügen, was für diese Karosserieversion auch nicht schlecht ist. Fakt bleibt: Mit seiner Länge reckt sich der Kombi über das Mittelklassemaß hinaus, in puncto Ladevolumen rangiert er auf dem Niveau von Mazda6 Kombi und Ford Mondeo Turnier knapp hinter dem Skoda Superb Combi.

Das Beladen wird vereinfacht durch eine niedrige Kante und optional durch die elektrisch öffnende und sensorgesteuerte Heckklappe. Die dreigeteilte Rücksitzlehne (40:20:40) lässt sich fernentriegeln, wodurch sie dann zu einer ebenen Ladefläche klappt. Zu den weiteren Pluspunkten zählt das variable Gepäcksicherungssystem und ein großes Trennnetz (beides optional). Serienmäßig ist wiederum die Dachreling. Ein echter Lademeister also, wenn auch manches mit Aufpreisen verbunden ist.

Rückenfreundliche Sitze

Bequem untergebracht fühlten wir uns auf den Vordersitzen; gegen Aufpreis von 390 Euro pro Sitz gibt es sie mit rückenfreundlichem AGR-Konzept. Besonders im Fond wird der Kopfraum größer. Dazu kommt ein Plus im Schulter- und Hüftbereich. Nicht zuletzt durch den größeren Radstand wächst die Beinfreiheit hinten.

Opel Insignia: Der Kombi kommt

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Gelungen erscheint die Fahrwerksabstimmung. In den Diesel-Versionen kosten die Adaptivdämpfer 980 Euro Aufpreis, ansonsten werden sie nur noch im stärksten Benziner und dort serienmäßig geliefert. Der "Tour"-Modus bewährt sich auf längeren Strecken, federt Unebenheiten sanft weg. In "Sport" werden Lenkung und Dämpfung spürbar nachgeschärft. Die Spreizung zwischen agiler und komfortabler Auslegung hat uns auf ersten Probefahrten gut gefallen.

Drei Benziner, drei Diesel

Zur Wahl stehen drei Benziner und drei Diesel. Der 1,6-l-Basisdiesel wird etwas später nachgereicht wird, leistet 110 PS. Auch der 136 PS-Motor reißt freilich trotz der Gewichtsreduzierung auf rund 1500 Kilo Leergewicht keine Bäume aus, bemüht sich aber brav, was ab zweieinhalbtausend Touren auch immer besser gelingt. Der 1,6-l-Basisdiesel kostet ab 28.625 Euro, für den stärkeren 1.6 ist ein weiterer Tausender fällig. Mehr Dampf macht der Zweiliter-Diesel mit 170 PS (ab 30.865 Euro). Er lässt sich alternativ zum Sechsganggetriebe mit Automatik kombinieren.

Bei den Benzinern beginnt die Palette mit dem 1.5 Turbo, der 140 PS auf die Kurbelwelle bringt und ab 26.690 Euro zu haben ist. Eine 165- PS-Version ist ab 30.695 Euro erhältlich. Die Post geht freilich erst mit dem 2.0 Turbo mit 260 PS ab (ab 42.500 Euro in der mittleren Ausstattungsstufe Dynamic), der immer über Allradantrieb und Automatik verfügt.

Ab mittlerer Stufe "Dynamic" ist das IntelliLink-Infotainment serienmäßig.

Ab mittlerer Stufe "Dynamic" ist das IntelliLink-Infotainment serienmäßig. © Hersteller

Blendfreies LED-Matrix-Licht

Im Sports Tourer schützen unter anderem der Spurhalte-Assistent und die automatische Gefahrenbremsung die Insassen. Besonders hell strahlen optional die 64 Elemente des LED-Matrix-Lichts, sie vermeiden die Blendung Entgegenkommender. Freilich ist der Insignia auch bestens vernetzt, dazu gehören das "IntelliLink"-Infotainment inklusive 8 Zoll-Touchscreen (für 1250 Euro; ab mittlerer Stufe "Dynamic" Serie) und - stets verbunden - Opel "OnStar". Zur Sicherheit und zum Komfort sind die Frontscheibe, Vorder- und äußere Fondsitze, sowie das Lenkrad auf Wunsch beheizbar.

Opel Insignia: Der Kombi kommt

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Leistungsfähiges Zugpferd

Wer will, kann sein Auto individuell gestalten. Neben den üblichen Lackierungen bietet Opel zum Beispiel noch (teure) exklusive Farben an - 12 plus 15 heißt das Motto. Was sonst noch für den Sports Tourer spricht? Na klar, die guten Restwerte nach einigen Jahren, sowie schon vorher die niedrigen Wartungs- und Reparaturkosten. Ein weiterer Pluspunkt für Gespannfahrer: Der Insignia kann bis zu 2,2 Tonnen auf den Haken nehmen.

Mit der Insignia Limousine und dem Sports Tourer stehen jetzt zwei weitere von sieben Opel-Neueinführungen in 2017 beim Händler. In diesem Jahr werden noch das SUV Grandland X und der Country Tourer präsentiert. Letzter hat wie alle Kombis Tradition bei den Rüsselsheimern: Sie sind als erster deutscher Hersteller schon 1953 mit dem "Caravan" an den Start gegangen.

Ingo Reuss

Opel Insignia Sports Tourer in Kürze:

Wann er kommt: Der Sports Tourer ist bereits erhältlich

Wen er ins Visier nimmt: Die Kombi-Versionen von VW Passat, Ford Mondeo, Skoda Superb, Mazda 6 etc.

Was ihn antreibt: Benziner mit 140, 165 und 260 PS, Diesel mit 110, 136 und 170 PS

Was er kostet: Ab 26.690 Euro

Was noch folgt: Der robuste Country Tourer

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