Suzuki Swift: Allrad für den schmalen Geldbeutel

29.3.2017, 11:40 Uhr
Suzuki Swift: Allrad für den schmalen Geldbeutel

© Hersteller

Spezialist für kleine Modelle", das sagen viele Leute spontan, wenn sie "Suzuki" hören. Schon früh hat sich der japanische Autobauer einen Namen gemacht für seine Kleinst- und Kompaktwagen, die teilweise allradgetrieben sind. Zuletzt konnten auch die Absatzzahlen stark gesteigert werden. Allein vom Swift, dessen Nachfolger ab Mitte Mai in sechster Generation antritt, sind seit 2005 weltweit 5,4 Millionen Einheiten verkauft worden. Und weitere, starke Zuwächse peilt Suzuki in allen Baureihen an.

Da muss der neue Swift schon einiges bieten, um erfolgreich zu starten. Gewachsene Außenabmessungen darf der Käufer aber diesmal nicht erwarten, was grundsätzlich zu begrüßen ist. Die Länge beträgt sogar einen Zentimeter weniger als beim Vorgänger und erreicht 3,84 Meter, zudem duckt sich der Swift um drei Zentimeter, nur in der Breite legt er zu, um vier Zentimeter. Zusammen mit dem neuen, turbo-geladenen Dreizylinder, der 111 PS und 170 Newtonmeter Durchzugskraft in niedrigen Touren leistet, spricht der Swift Kunden an, die für schmale Brieftaschen ein kleines Auto mit Chic suchen. Und dabei auch pragmatisch denken nach dem Motto: Mehr Auto braucht der Mensch nicht.

Suzuki Swift: Allrad für den schmalen Geldbeutel

© Hersteller

Optionaler Mildhybrid

Inzwischen bieten Kleinwagen im Segment von VW Polo, Ford Fiesta und Opel Corsa relativ viel Platz für bis zu vier oder fünf Erwachsene und im Fall des Swift 265 Liter Gepäck (stolze 54 Liter mehr als zuvor) im etwas unebenen Kofferraum. Zudem vermitteln die Kleinen eine ordentliche Portion Komfort und Sicherheit. Nicht zuletzt treiben moderne und sparsame Motoren sie an. So verbraucht der Einliter-Benziner im Swift nur 4,3 l/100 km im genormten "Labor-"Mix; in der Praxis haben wir auf Landstraßen und tempolimitierter Autobahn gut fünf bis sechs Liter abgelesen. Mit dem optionalen Mildhybrid, der beim Bremsen Energie in die Batterie einspeist und beim Beschleunigen den Motor unterstützt, sind es ein paar Zehntel weniger. Gegen Aufpreis lässt sich der Einliter-Turbo mit einer Sechsstufenautomatik anstelle der serienmäßigen Fünfgangschaltung kombinieren.

Manierliche Trinksitten

Die manierlichen Trinksitten beruhen nicht zuletzt auf Gewichts-einsparungen, laut Suzuki hat der jüngste Swift um bis zu 120 Kilo abgespeckt. Sein Leergewicht wird mit nur 840 Kilo angegeben. Alternativ gibt es den überarbeiteten 1,2-Liter-Vierzylinder, der 90 PS leistet und maximal 180 km/h schnell läuft, 15 km/h langsamer als der Dreizylinder-Turbo. Zu dieser Motorisierung kann der Kunde den Allradantrieb "Allgrip" ordern.

Suzuki Swift: Allrad für den schmalen Geldbeutel

© Hersteller

Optisch kann man nicht meckern, die breite und flache Front lässt den Swift nicht nur im Rückspiegel satt aussehen. Dazu kommen Design-Elemente wie die stark betonte Schulterpartie, die typische schwarze A-Säule und die Fond-Türgriffe, die weit oben an der C-Säule positioniert sind. Der Radstand ist um zwei Zentimeter gewachsen, die Überhänge geschrumpft. Davon profitieren jetzt die Maße hinten. Die Sitze sind zudem etwas niedriger montiert, dadurch verbessert sich das Raumgefühl. Angenehm auch das zum Fahrer hin orientierte Cockpit, aber der Touchscreen für Infotainment (Radio und Smartphone) und Navigation ist ziemlich tief angeordnet.

Kein Problem hat der Swift mit den kurvenreichen Straßen in den französischen Seealpen und steckt auch unebene Streckenabschnitte gut weg. Die Fahrwerksabstimmung dürfte also die meisten zufriedenstellen. Übertrieben agil hat man den Swift freilich nicht ausgelegt, schnelle Wechselkurven quittiert er schon mal mit leichten Wankbewegungen. Für manchen Geschmack könnte auch die Lenkung etwas direkter reagieren. Doch für die Kurvenräuber-Fraktion wird es wohl bald eine Sportversion (GTI?) geben. Schon jetzt kann der Swift ab der zweiten von vier Ausstattungsstufen mit einigen Assistenten geordert werden. Optional sind das kamera- und radarbasierte Notbremssystem, der Spurassistent, der Tempomat (mit regelbarem Abstand zum Vordermann) und der Fernlichtassistent an Bord.

Einstiegspreis unter 13.000 Euro?

Noch nicht endgültig kalkuliert hat Suzuki die Preise. Beim bisher meistverkauften Modell, dem 1.2 Fünftürer, Club soll es bei 14.500 Euro bleiben. Der Einstiegspreis des Swift könnte unter 13.000 Euro liegen, heißt es.

In der Suzuki-Modellpalette liegen der Vitara und der Swift vorn in der Gunst der Kunden. Auf den dritten Rang hat sich der erst Mitte Januar eingeführte Ignis geschoben. Das nah am Swift rangierende, besonders kleine SUV gibt es mit oder ohne Allrad. Mit dem Antrieb "über alle Viere" ist übrigens fast die Hälfte der ausgelieferten Modelle ausgerüstet.

Ingo Reuss

Keine Kommentare