Volks-Wagen von Hyundai: Der i30 1.4 T-GDI

17.8.2017, 18:42 Uhr
Volks-Wagen von Hyundai: Der i30 1.4 T-GDI

© Hersteller

Wie er aussieht: Der i30 steht optisch auf soliden und eigenständigen Füßen, mit dem sogenannten Kaskaden-Kühlergrill und der schneidigen Leuchtengrafik zeigt sein Design Charakter, ohne dabei zu polarisieren. Das wäre schließlich schlecht fürs Geschäft, denn längst ist Hyundai vom Status eines Discounters zum ambitionierten Mainstream-Anbieter aufgestiegen.

Entsprechend wertig wurde auch der Innenraum ausgestattet. Man richtet sich auf bequemen Sitzen ein (das Komfort-Kompliment gilt besonders für die elektrisch verstellbaren und belüftbaren Ledersitze, die das Leder-Paket zu 1.450 Euro vorhält) und freut sich an der allseits präsenten Solidität und dem schicken Ambiente.

Wie viel Platz er hat: Zumindest vorne fehlt es nicht an Platz, auch wenn die Sitzposition natürlich nicht so lässig hoch ausfällt wie in einem SUV. Hinten wird es zu dritt nebeneinander ein bisschen knapp, zu zweit reist es sich aber auch dort kommod, erst die 1,85-Meter-"Plus"-Fraktion stößt in Sachen Kopffreiheit an ihre Grenzen. Beim Kofferraumvolumen (395 bis 1301 Liter) hängt der i30 Konkurrenten wie den VW Golf (380 Liter) oder den Opel Astra (370 Liter) locker ab. Die im Verhältnis 60:40 geteilte Rücksitzlehne (mit Durchlademöglichkeit) ist allerdings nicht vom Gepäckabteil aus umzuklappen. Wird die Lehne flachgelegt, ergibt sich eine nur fast ebene Ladefläche. Praktisch: Die Verzurrösen, die seitlichen Haken für Einkaufstüten, die 12-V-Steckdose und das zusätzliche Fach unter dem Ladeboden.

Volks-Wagen von Hyundai: Der i30 1.4 T-GDI

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Wie er mit sich umgehen lässt: Der i30 bietet ein ordentliches Sortiment an Ablagen auf, auch größere Getränkeflaschen finden ihr Plätzchen. Mittig auf dem Armaturenträger platziert sitzt ein großer Touchscreen (acht Zoll, wenn man das Navi-Paket bucht, sonst fünf Zoll), über den man einigermaßen komplikationslos durch die Menüführung gelangt. Die Anbindung des Smartphones über Apple CarPlay oder Android Auto geht einfach vonstatten, auch eine induktive Lademöglichkeit ist gegeben. Die Funktionen der Klimatisierung lassen sich angenehmerweise über Direkttasten ansteuern.

Was er leistet: Der Vierzylinder-Benziner mit 140 PS und 242 Nm Drehmoment ist ein guter Partner, um entspannt im Verkehrsgeschehen mitzuschwimmen. Besonders sportlich agiert er zwar nicht und wirkt vor allem beim Beschleunigen aus unteren Drehzahlregionen etwas unlustig. Andererseits aber benimmt er sich sehr kultiviert und läuft schön leise. Im Falle unseres Testwagens war er mit einem manuellen Sechsganggetriebe zusammengespannt. Eine Verbindung, die leider nicht von ungetrübtem gegenseitigem Verstehen geprägt ist. Für den Fahrer bedeutet das vor allem beim Anfahren nichts Gutes. Entweder stirbt ihm der Motor gleich unter den Händen weg – oder der Wagen hoppelt schon mal unmutig von dannen. Die je nach Situation finstere oder belustigte Miene des Hintermanns nimmt man nur ungern zur Kenntnis, die entschuldigend hochgehobene Hand wird zur Dauergeste. Tipp: 1900 Euro in das 7-G-Doppelkupplungsgetriebe DCT investieren, es lohnt sich.

Volks-Wagen von Hyundai: Der i30 1.4 T-GDI

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Wie er sich fährt: Angenehm. Ausgewogen und harmonisch, krisenfest im Grenzbereich, unproblematisch zu handeln und von präziser Lenkcharakteristik. Hier gibt es nichts zu meckern.

Was er verbraucht: Vom Normverbrauch (5,4 l S/100 km) haben wir uns in der Praxis (7,1 l) deutlich entfernt. Manchmal weiß man halt doch, was man am vielgescholtenen Diesel hat, im Falle des i30 wär's der vergleichbare 136 PS starke 1.6 CRDi, der allerdings einen Aufpreis von 2400 Euro erfordert.

Was er bietet: Der i30 sammelt Punkte mit seiner guten Ausstattung. Als 1.4 T-GDI ist er mindestens ans mittlere Level "Trend" gebunden, das schon Details wie aktiven Spurhalteassistent, Alarmanlage, Aufmerksamkeitsassistent, Berganfahrhilfe, Tempomat, Fernlicht-Assistent, City-Notbremsfunktion, Audioanlage mit Bluetooth-Freisprechen und Lenkradfernbedienung sowie ein beheizbares Lenkrad und Klimaanlage bietet. Der "Premium" mit Klimaautomatik, Voll-LED-Scheinwerfern, Rückfahrkamera etc. lässt kaum noch Wünsche offen, auch das Sicherheitspaket (u.a. mit adaptivem Tempomat und autonomem Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung) hat er schon serienmäßig.

Volks-Wagen von Hyundai: Der i30 1.4 T-GDI

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Was er kostet: Als "Trend" ab 22.350 Euro, als "Premium" ab 26.450 Euro. Mit Extras wie dem Navi-Paket, dem Alert-Paket (u.a. Querverkehrswarner und Totwinkel-Assistent), Leder und Panoramadach lässt sich das noch über die 30.000-Euro-Grenze liften. Wer seinen alten Diesel (Euro 1 bis Euro 4) verschrotten lässt, bekommt im Falle des i30 noch bis zum Jahresende 5.000 Euro Umstiegsprämie gutgeschrieben.

Was wir meinen: Der Hyundai i30 1.4 T-GDI ist ein rundum vernünftiger, solider, gut ausgestatteter und angenehm zu fahrender Kompaktwagen, mit dem man sich auch durchaus sehen lassen kann. Schwachpunkt ist das unrunde Zusammenspiel zwischen Motor und Getriebe. Dem lässt sich durch die Order einer Automatik zwar abhelfen, die Mehrkosten würde man sich aber gern sparen.

Ulla Ellmer

Die Daten des Hyundai i30 1.4 T-GDI

Hubraum 1353 ccm, Zylinder 4, Leistung 103 kW/140 PS, max. Drehmoment 242 Nm bei 1.500/min, Spitze 210 km/h, Beschleunigung 0 auf 100 km/h in 8,9 sec, Normverbrauch innerorts 6,6, außerorts 4,8, kombiniert 5,4 l S pro 100 km, Testverbrauch 7,1 l/100 km, CO2-Emission 124 g/km, Schadstoffklasse Euro 6, Energie-Effizienzklasse B, Länge 4,34 m, Breite 1,80 m (ohne Außenspiegel), Höhe 1,46 m, Kofferraum 395 bis 1301 l, Leergewicht 1279 kg, zulässiges Gesamtgewicht 1820 kg, Zuladung 393 kg, Anhängelast 600 kg (ungebremst), 1.400 kg (gebremst). Manuelles Sechsganggetriebe, Frontantrieb. Versicherungs-Typklassen 16 (HP), 19 (TK), 21 (VK). Preis ab 22.350 Euro.

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