DTM: Bruno Spengler siegt am Norisring-Samstag

1.7.2017, 17:07 Uhr
Ein furioser Start ebnete Bruno Spengler den Weg.

© Sportfoto Zink / JüRa Ein furioser Start ebnete Bruno Spengler den Weg.

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Monatelang hatten die Veranstalter alles dafür getan, das 75. Norisringrennen zu einem besonderen zu machen, eines konnten aber auch die vielen fleißigen Männer und Frauen des Motorsportclubs Nürnberg nicht beeinflussen. Kurz bevor sich die Hauptdarsteller des Wochenendes in der Startaufstellung einfanden, entluden sich die Wolken über dem Nürnberger Süden, für eine knappe Stunde mussten sich die rund 40000 Fans auf den Tribünen unter Regenschirmen und wasserabweisenden Jacken verstecken.

Die Gefahr, nass zu werden, bestand für die DTM-Fahrer nicht, sie hatten ja ein Dach über dem Kopf, lediglich Bruno Spengler (BMW), Maxime Martin (BMW) und Mattias Ekström (Audi) brauchten auch lange nach dem Rennen noch Handtücher, um sich die Gesichter trocken zu reiben. Beschweren wollte sich darüber freilich keiner von den dreien, es war ja vor allem Champagner, den sie sich da wegwischen mussten. Lokalmatador Marco Wittmann (BMW) verpasste als Vierter das Podium nur knapp.

Besonders Spengler hatte Grund nach dem vierten Sieg auf seiner Lieblingsstrecke, euphorisch zu sein. Durch seinen Sieg beim Norisring-Jubiläum trug sich BMW endlich wieder einmal an prominenter Stelle in die Statistik des Rennens ein, wobei sein Arbeitgeber auf dieses spezielle Jubiläum gerne verzichtet hätte. 25 Jahre mussten die Münchner darauf warten, dass einer ihrer Piloten den Ingenieuren wieder einmal die größte Champagnerflasche schenken durfte - was beinahe schief gegangen wäre, doch mit großem Körpereinsatz rettete ein Teammitglied die Flasche, bevor sie auf dem Boden zerspringen konnte.

Ob es ebenfalls auf großen Körpereinsatz zurückzuführen war, dass BMW nach dem Doppelsieg von Joachim Winkelhock und Steve Soper 1992, diesmal gleich fünf Wagen unter den ersten sechs unterbringen konnte, konnte hinterher niemand eindeutig beantworten. „Es ist zu früh, um zu sagen: Wir haben verstanden“, bemerkte Spengler nach der Siegerehrung, betonte aber auch: "Wir haben hart gearbeitet seit dem letzten Rennen."

Bislang war die Saison enttäuschend verlaufen für BMW, vor allem für Vorjahressieger Wittmann, der nach dem ersten Drittel im Gesamtklassement nur einen Mittelfeldplatz belegt. Der Plan des Fürthers bei seinem Heimrennen endlich einmal aufs Podium zu fahren, ließ sich am Samstag zwar nicht realisieren, am Sonntag hat er beim zweiten Lauf (17.20 Uhr/ARD) aber noch eine Chance.

"Es war ein spektakuläres Rennen", sagte Wittmann über ein Rennen, das zumindest spektakulär begonnen hatte. Der Belgier Martin, Schnellster im Qualifying, war beim Start auf der nassen Strecke überhaupt nicht in die Gänge gekommen, auch der Gesamtführende René Rast konnte seinen Platz nicht verteidigen, dafür schoss Bruno Spengler an die Spitze und gab die Führung bis zum Ende nicht mehr ab.

Hinter ihm wurde es gleich in der ersten Kurve turbulent. Bei der Ausfahrt aus der Grundigkehre versuchten mehrere Piloten die ganze Breite der Fahrbahn zu nutzen, für Lucas Auer und Robert Wickens (beide im Mercedes) war trotzdem nicht mehr genügend Platz. Bereits nach einer Runde mussten zwei heiße Kandidaten auf den Sieg ihre Fahrzeuge abstellen.

Ihre Plätze nahmen andere ein. Martin kämpfte sich nach seinem verpatzten Start wieder nach vorne, Ekström setzte sich in seinem Windschatten fest. Davon dass die Strecke zunehmend abtrocknete, ließ sich Spengler nach dem Reifenwechsel nur kurzzeitig beeindrucken, hinter ihm lieferten sich seine beiden Verfolger ein spannendes Duell mit dem besseren Ende für den BMW-Fahrer. Enttäuscht musste Audi-Piolt Ekström aber nicht, er übernahm vorerst die Führung in der Meisterschaft.

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