"Animals - Stadt, Land, Tier": Lust an der Verwirrung

16.11.2017, 18:26 Uhr
Für den Koch Nick (Philipp Hochmair) und die Kinderbuchautorin Anna (Birgit Minichmayr) ist nach einem Autounfall nichts mehr wie zuvor.

© dpa Für den Koch Nick (Philipp Hochmair) und die Kinderbuchautorin Anna (Birgit Minichmayr) ist nach einem Autounfall nichts mehr wie zuvor.

Eine Atmosphäre der Traurigkeit hängt über der Ehe von Anna (Birgit Minichmayr) und Nick (Philipp Hochmair). Trotzdem ziehen sich die beiden für ein halbes Jahr in die Schweizer Alpen zurück - er, um Kochrezepte zu recherchieren, sie, um ihren neuen Roman zu schreiben. Doch bei der Anfahrt baut das Ehepaar einen rätselhaften Autounfall, nach dem nichts mehr so ist, wie es scheint. Die Einheit von Zeit und Raum wackelt, die Ebenen werden durcheinandergewürfelt, die Realität verschwimmt mit Fantasien und der jeweils eigenen Einbildungskraft. Und: Auf seltsame Art und Weise scheinen die Ereignisse in der viel zu großen Berghütte mit denen daheim in Wien zusammenzuhängen, wo eine entfernte Freundin des Paares (Mona Petri) während dessen Abwesenheit die Wohnung hütet...

"Animals" ist eine stilistische Fingerübung - ein surrealer Versuchsaufbau nach Lynch’schem Vorbild. Der Film ist klaustrophobisch, ohne eng zu machen, wirkt fiebrig und bleibt doch eiskalt. Und: "Animals" ist gefilmt wie ein klassischer Horrorstreifen, ist aber keiner. Der Pole Greg Zglinski (Drehbuch und Regie) folgt der Logik eines Alptraums und hat Spaß an der Verwirrung. In einem fort schlägt die Handlung wilde Haken, der Film tut klüger, als er ist...und bleibt betont diffus und rätselhaft. Im Kinosessel fürchtet man, dass am Ende keine überzeugende Auflösung stehen wird, und genau so kommt es. Trotzdem cool. (CH/A/PL/95 Min.) 

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