"Die Geschichte der Liebe": Ewige Erinnerung an kurzes Glück

20.7.2017, 08:00 Uhr

© Prokino

In den 30er Jahren schworen sich Alma (Gemma Arterton) und Léo (Mark Rendall) ewige Liebe. Als die Nazis in ihr polnisches Schtetl vorrückten, floh Alma nach New York, während Léo in den Untergrund ging und weiter an dem titelgebenden Roman schrieb, der von ihrer Liebe erzählte. Das fertige Manuskript gab er einem Freund, der es jedoch nicht zu Alma brachte, sondern unter eigenem Namen in Chile veröffentlichte. Auch Alma, die den Geliebten tot wähnte, verlor Léo an einen anderen.

Jahrzehnte später landete das Buch in den Händen einer Übersetzerin, die ihrer Tochter den Namen der Romanheldin gab. Mittlerweile ist diese Alma 15 und macht sich in New York auf die Suche nach dem Autor, während Léo in derselben Stadt gegen die Geister der Vergangenheit kämpft.

Mihaileanu beginnt seinen Film hochpoetisch, mit einem atemberaubenden Flug über ein Dorf, wo die Kamera durch einen Baum hinab zu dem jungen Liebespaar stürzt. Doch das große Versprechen dieses Anfangs kann er im folgenden nicht einhalten. Die vier Zeitebenen der Handlung purzeln wild durcheinander, der von Derek Jacob gespielte alte Léo verkommt als grantelnder Mann zur Karikatur, und die interessanten Nebenfiguren bleiben viel zu unscharf. Schade um die schöne Geschichte, danach will man sofort zur Buchvorlage greifen. (F/CND/135 Min.)

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