"Sicario 2": Blutiger Krieg der Kartelle

19.7.2018, 08:00 Uhr
Die Agenten Matt (Josh Brolin von links nach rechts), Steve (Jeffrey Donovan) und Alejandro (Benicio del Toro) bereiten sich auf den Einsatz vor

© Richard Foreman, Jr./Studiocanal GmbH/dpa Die Agenten Matt (Josh Brolin von links nach rechts), Steve (Jeffrey Donovan) und Alejandro (Benicio del Toro) bereiten sich auf den Einsatz vor

Dennis Villeneuve, inzwischen mit "Blade Runner 2049" in die erste Liga Hollywoods aufgestiegen, brachte 2015 als noch deutlich unbekannterer Regisseur den vor allem formal fesselnden Drogenthriller "Sicario" ins Kino. Bei der nun folgenden Fortsetzung führte Stefano Sollima Regie – und kann mit "Sicario 2" nicht so recht überzeugen.

Es beginnt mit terroristischen Selbstmordanschlägen in Kansas. Bald stellt sich heraus, dass die mexikanischen Drogenkartelle ein neues finanziell lukratives Geschäft betreiben: den Schmuggel von Menschen – einschließlich Terroristen. CIA-Haudegen Matt Graver (Josh Brolin) soll für die denkbar bequemste Lösung sorgen, nämlich dafür, dass sich die Kartelle gegenseitig aufreiben.

Zu diesem Zweck wird Isabela (Isabela Moner), die Tochter eines mächtigen Drogenbosses, entführt. Doch die mexikanische Polizei und eine unabhängig von den großen Syndikaten operierende Menschenhändler-Bande durchkreuzen den zunächst reibungslos funktionierenden Plan. Die US- Regierung will die Angelegenheit nun am liebsten diskret unter den Teppich kehren und das Mädchen opfern. Das schmeckt Graver und seinem Gehilfen Alejandro (Benicio del Toro) allerdings gar nicht …

Von der insbesondere visuell sehr ausgefeilten Inszenierung des Vorgängers ist nicht mehr viel zu spüren. "Sicario 2" wurde recht konventionell in Szene gesetzt. Nachteiliger wirkt sich aber die zerfaserte, eher umständlich als komplex wirkende Dramaturgie aus. Oft schleicht sich auch ermüdender Leerlauf ein.

Sollima hatte offenbar ein großes episches Drama im Sinn, aber dafür mangelt es der Story an Substanz und den Charakteren an Tiefe. Auch die Darstellung bitterer sozialer Realitäten und Kritik am wenig skrupulösen Vorgehen der USA im Terror- und Drogenkrieg bleiben in Ansätzen stecken. (USA/I/123 Min.)

Verwandte Themen


Keine Kommentare