Prinzenpaare beim Festausschuss Nürnberger Fastnacht

7.1.2013, 07:41 Uhr
Prinzenpaare beim Festausschuss Nürnberger Fastnacht

© Stefan Hippel

In der Regel hatte man sich fein gemacht, nur wenige im nicht eben überfüllten Saal hatten T-Shirt und Freizeithemd nicht gegen bei Hofe geziemendes Gewand tauschen wollen, doch das tat dem Aufwärmen bei stimmungsvollem Kerzenschein keinen Abbruch: Unterstützung kam u.a. von der Juniorengarde der alten Großen Nürnberger Karnevalsgesellschaft 1904 wie von Daniel Volkert (Nürnberger Trichter), der als ehemaliger Kinderprinz nun mutig in die Bütt stieg und sich auf großer Bühne mit von Erwachsenen für Erwachsene gemachten Scherzen hervorragend schlug.

Nachwuchs mit höchstem Niedlichkeitsfaktor gab es auch für die Polizei: „Süß!“, war der meist gehörte Kommentar, während die Kleinen („Grün-Weiß“, Wendelstein) mit pumuckelroten Perücken und viel Rhythmus für ihren Showtanz „Polizei“ die Bühne erklommen und marschierten wie die Großen. Ordentlich grüßen? Kleinigkeit! Hand an die Mütze – das sitzt. Und nun? Das Volk erhob sich, das Kinderprinzenpaar (die NZ berichtete) hielt samt Garde (Eibanesen) würdigen Einzug, und beide erhielten als erste Maßnahme einen Orden. „Ohne die Frisur zu zerstören!“, kündigte Peter Bursy, 1. Vorsitzender des FAN, bei ihrer Lieblichkeit Jasmin I. an, und hielt Wort.

In seiner Rede an die Untertanen erinnerte Francis I. daran: „Fasching ist nicht nur etwas für die Großen – auch Kinder wollen lachen und fröhlich sein!“ Offenbar musste das mal gesagt werden, und wie zur Unterstützung blies ihre Lieblichkeit höchstselbst ins – nein, nicht ins Horn, in eine Trompete, und zwar beachtlich! „Wo soll das hinführen, meine Herren, wenn uns schon die kleinen Damen so richtig den Marsch blasen?“, fragte Bursy darauf und blickte in ratlose Gesichter. Die „kleinen“ Tollitäten zogen sich formvollendet auf den Thron zurück, um den Auftritt der eigenen Juniorengarde zu genießen. Bis zum großen Moment wurde nun – richtig – Spannung aufgebaut.

Zunächst sollte eine Schunkelrunde den Schwung des bisweilen matt erscheinenden Narrenvolks anregen, bevor die quietschbunten, quirligen Vögel der Luftflotte des Prinzen Karneval die Bühne zum Hühnerstall machten: Fröhlich, originell, neue und alte Hits im Medley, mit viel Schwung getanzt – Stimmung pur, so soll es sein, bevor ein (großer) Prinz mit viel „Nürnberg aha!“ Einzug hält...

38 Tage wird Gerhard II. zu Narrenberg mit seiner charmanten Lieblichkeit GudrunI. regieren, Krone und Zepter bis zum 12. Februar tragen. Sie ganz in strahlendem Blau, er mit passender Fliege, wurden die frisch gekrönten Häupter von Bürgermeister Horst Förther verbal in die fünfte Jahreszeit geleitet – dabei musste er offenbar auch politische Spitzen unters Volk bringen. Oberbürgermeister Ulrich Maly war diesmal nicht erschienen, während der CSU-Fraktionsvorsitzende Sebastian Brehm versuchte, die Festausschuss-Sitzung und das Neujahrskonzert der Nürnberger Symphoniker unter einen Hut zu bringen.

Prinzenpaare beim Festausschuss Nürnberger Fastnacht

Sie liebt Golf und Tennis, verriet Förther über GudrunI., GerhardII. habe blaue Augen und schätze offenbar diese Farbe: „Hoffentlich ist das nicht das Thema seiner Regentschaft“, witzelte Förther und überreichte mit besten Wünschen den Rathausschlüssel.

Seine Antrittsrede brachte der Prinz zumeist singend vor – und wenn auch nicht jeder Gag zündete, war das Volk doch von seinem Regentenpaar begeistert: „Ich finde sie sehr nett! Sie sind aufgeregt. Wenn sich das gelegt hat, können sie richtig loslegen“, meint Stefanie O. „Ganz sympathisch! Die Souveränität kommt mit der Zeit, sie machen das ganz toll!“, ist Margit D. überzeugt, und der Kommentar von Dieter M. übers Prinzenpaar lautet schlicht: „Geil!“ Na dann: Nürnberg aha!
 

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