Für Versammlungen: Hersbrucker Turnhalle soll erweitert werden

23.7.2014, 21:19 Uhr
Für Versammlungen: Hersbrucker Turnhalle soll erweitert werden

© Jürgen Ruppert

Die Zustimmung gilt allerdings nur als Empfehlung an den Gesamtstadtrat, der nächste Woche wieder tagt und die endgültige Entscheidung trifft. Der Sitzung des Bauausschusses war ein Antrag von CSU und Freier Rathausblock vorangegangen. Darin hatten zweiter Bürgermeister Peter Uschalt, Fraktionssprecher Götz Reichel und sein FRB-Kollege Jürgen Amann die Umplanung der neuen Einfach-Sporthalle vorgeschlagen.

Norbert Thiel - diesmal nicht als Stadtrat, sondern in seiner Funktion als verantwortlicher Architekt für das Kinderkompetenzzentrum - skizzierte die Planung. „Es ist eine Chance, ein Gebäude, das sowieso errichtet wird, noch besser zu nutzen“, leitete er seinen Vortrag ein.

Besser jetzt als nachträglich

Bauliche Ergänzungen für rund 450 Besucher sind notwendig bei der Lüftung, beim Schallschutz und bei der Beleuchtung. Im Außenbereich sollte eine Terrasse für Pausen angelegt werden. Kleinere Änderungen betreffen zum Beispiel die Decke, die aus einem nicht brennbaren statt schwer entflammbaren Material bestehen muss.

Alles in allem schätzt Norbert Thiel, dass Hersbruck zusätzlich 410.000 Euro in die Hand nehmen muss. Ein Umbau der fertigen Turnhalle in späteren Jahren würde das zweieinhalbfache kosten.

Bürgermeister Robert Ilg brachte das Dilemma des Stadtrates auf den Punkt. Zum einen hält er das Vorhaben für wirtschaftlich vernünftig. Zum anderen wird sicher der Vorwurf geäußert „Die finanziellen Mittel, die Ihr nicht habt, setzt Ihr da ein“. Dennoch hält er das Projekt für eine einmalige Chance.

Pros und Contras

„Wir bauen jede Turnhalle in einen Veranstaltungsraum um“, kritisierte Gerhard Kratzer Er brachte statt dessen eine Holzhalle als echte Stadthalle auf der grünen Wiese ins Gespräch.

Diesen Einwand zerschlug Norbert Thiel durch einen Kostenvergleich. Im Umland geplante Stadthallen kommen auf mindestens sechs Millionen Euro Baukosten. Norbert Dünkel wies darauf hin, dass die Infrastruktur wie Parkplätze beim Kinderkompetenzzentrum ebenso schon vorhanden ist wie der Grundbau samt Mensaküche und dass auch Fördermittel in das Projekt fließen.

Dieser Geldregen hat in dem Fall aber auch den Nachteil, dass Private oder Vereine die neue Versammlungsstätte nicht nutzen dürfen - auch nicht gegen Miete. „Der Sportbetrieb in der Halle hat klar Vorrang“, stellte Robert Ilg klar. Möglich sind Bürgerversammlungen, Gitarrenfestival, Zeugnisübergaben und Feiern der Stadt, etwa zehn bis 20 Veranstaltungen im Jahr.

"Kein Konzertsaal"

Iris Plattmeier stellte angesichts dieser ihrer Meinung nach geringen Auslastung („nur“) die 410.000 Euro gegenüber und fragte, ob der Aufwand denn verhältnismäßig sei. Außerdem war ihr der Posten „Verbesserung der Akustik“ mit rund 30.000 Euro zu niedrig angesetzt und sie forderte ein „qualifiziertes Rangehen“. Wenn Künstler beim Gitarrenfestival in der Dreifach-Sporthalle auftreten, kommt es immer wieder zu Beschwerden über Nachhall und zurückkommenden Schall. „Wir bauen keinen Konzertsaal“, antwortete Robert Ilg. Norbert Thiel hält den geplanten Betrag für ausreichend, um die harten Betonwände optisch und akustisch abzuändern.

„Der Standort ist ideal, der Aufwand vergleichsweise gering“, sagte Norbert Dünkel. Auch der Unterhalt dürfte das Stadtsäckel nicht groß belasten. Die Karl-Diehl-Stadthalle zum Beispiel reißt jedes Jahr ein großes Loch (rund 140.000 Euro) in den Röthenbacher Haushalt. Trotz mancher Einwände gab es am Ende kein einziges „Nein“ bei der Abstimmung.

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