Fürther Remis mit bitterem Beigeschmack

14.1.2011, 20:01 Uhr
Fürther Remis mit bitterem Beigeschmack

© Wolfgang Zink

 Auch vor dem Spiel in Karlsruhe war die Torwartsituation bei der SpVgg Greuther Fürth in aller Munde. Während sich Jasmin Fejzic auf sein Zweitliga-Debüt vorbereitete – er hatte erwartungsgemäß den Vorzug vor Matjaz Rozman bekommen – wurde mit Alexander Walke, der Nummer drei von Red Bull Salzburg, der Name eines weiteren aussichtsreichen Kandidaten auf die Vertretung des verletzten Max Grün gehandelt. Ganz gleich, ob Fejzic nun nur Platzhalter für ein Spiel war – es war für den Ausgang der Begegnung unerheblich, wer zwischen den Pfosten des Fürther Tores stand. Bis auf einen harmlosen Schrägschuss und einen Schlenzer auf die Latte, jeweils von Andreas Schäfer, hatten die Gastgeber wenig zu bieten. So blieb Jasmin Fejzic beim 1:1 mehr oder weniger beschäftigungslos.

Müller legt  vor

Auf der anderen Seite hatten die Fürther mehrere Gelegenheiten, die löchrige Abwehr der Badener auszuhebeln. Schon nach wenigen Sekunden stand Danijel Aleksic vollkommen frei, hämmerte die Kugel aber weit über das Tor. Nico Müller wurde zwei Mal geblockt, einmal hielt Louis Robles seinen Scharfschuss von der Strafraumgrenze. Einige Überzahlkonter, mehrmals eingeleitet vom aufmerksamen Stephan Fürstner, der den Karlsruhern des öfteren Male den Ball abluchste, wurden durch ungenaues Pass-Spiel unbefriedigend abgeschlossen.

Nachdem Trainer Mike Büskens die Situationen in der Pause angesprochen hatte, wurde es sogleich besser. Danijel Aleksic setzte sich durch und passte auf Nico Müller, der mit einem satten Flachschuss zum 1:0 für die Gäste traf. In der Folge hatten die Fürther das Geschehen im Griff, doch versäumten sie es, den Karlsruhern mit einem zweiten Treffer den entscheidenden Stoß zu versetzen.

In der 74. Minute kippte die Begegnung dann durch eine Gelb-Rote Karte für Aleksic. Der Stürmer hatte zunächst bei einem Freistoß für den KSC den Ball weggespitzelt, dann soll er angeblich nicht schnell genug den Abstand eingehalten haben. „Eine sehr erstaunliche Entscheidung“, gab sich Trainer Büskens ironisch. In der Folge konnten die Gastgeber in Überzahl stärker auftreten.

In der 78. Minute stürzte Gaetan Krebs, nachdem Bernd Nehrig den Ball bereits zur Ecke geklärt hatte. Schiedsrichter Seemann entschied auf Elfmeter – eine erneut fragliche Entscheidung. Aleksandar Iashvili ließ sich die Chance nicht entgehen und traf zum 1:1.

„Ziemlich schade“, fand Büskens den Pfiff und wies darauf hin, dass das Kleeblatt in dieser Saison zum wiederholten Male Leidtragender einer solchen Situation war: „Ich will aufsteigen, und dazu brauchen wir die Punkte. Deshalb ist das höchst ärgerlich.“

Unterm Strich kritisierte der Fürther Trainer aber auch zurecht, dass sein Team vor allem in der ersten Hälfte insgesamt nicht die Leistung gebracht hatte, die man sich vorgenommen hatte. So blieb ein insgesamt bitterer Nachgeschmack: „Mit elf Mann hätten wir am Ende sicherlich noch mehr Räume bekommen.“