Gammeliger Rinderpansen soll Schildkröte Suarez anlocken

31.7.2014, 05:58 Uhr
Die fast einen Meter lange Schnappschildkröte Suarez soll in die Falle gehen. Zwei solche Metallkästen werden jetzt in den Weihern bei Dechsendorf eingesetzt.

© Harald Sippel Die fast einen Meter lange Schnappschildkröte Suarez soll in die Falle gehen. Zwei solche Metallkästen werden jetzt in den Weihern bei Dechsendorf eingesetzt.

Gummibärchen als Köder: In der Lebendfalle, die in den nächsten Tagen in einem Karpfenweiher versenkt werden soll, baumelte eine Packung Süßes. Ein kleiner Scherz war das, gemünzt an die vielen Medienvertreter, die am Mittwoch kamen, um sich darüber zu informieren, wie die Schnappschildkröte Suarez gefangen werden soll.

Als echten Köder werde man natürlich etwas anderes verwenden, beeilte sich Stefan Löffler, stellvertretender Sachgebietsleiter Öffentliche Sicherheit beim Landratsamt, zu erklären. Rinderpansen, gammeliges Hühnerfleisch oder Fisch, auf jeden Fall etwas Stinkendes, am besten mit Verwesungsgeruch - das ist es, womit sich Schnappschildkröten am besten anlocken lassen. Diesen Tipp haben Landkreis und Stadt Erlangen von der Auffangstation für Reptilien in München bekommen. Ebenso wie eine Lebendfalle.

Nach dem Vorbild dieser Falle aus München wurde jetzt eine zweite gebaut. Während die erste Falle schon in einem Weiher auf Suarez harrt, soll der Nachbau in den nächsten Tagen eingesetzt werden, sobald die Einverständniserklärung des Eigentümers vorliegt. Dann soll die Metallkonstruktion in dem Karpfenweiher, an dessen Ufer das Tier gesichtet wurde, im Flachwasser positioniert werden. Ein Teil wird aus dem Wasser herausschauen, so dass die Schildkröte noch zum Luftschnappen an die Wasseroberfläche kommen kann.

Einfacher Mechanismus

Der Mechanismus der Falle ist denkbar einfach. Sobald das Tier in den Kasten hineingeschwommen ist und an dem Köder zerrt, zieht eine Schnur die Eingangsklappe zu. „Sofern die Schildkröte da ist, machen wir uns schon Hoffnung, dass sie in die Falle hineintappt“, sagt die Erlanger Amtstierärztin Annett Raschke.

In welchem der eng beieinander liegenden fünf Weiher – drei städtische, zwei vom Landkreis - Suarez sich derzeit befindet, ist allerdings nicht ganz klar. Schließlich wurde das Tier bisher nur ein einziges Mal gesehen. Zwar sind Schnappschildkröten am liebsten im Wasser, aber sie gehen eben auch mal an Land. Das heißt, Suarez könnte den Weiher gewechselt haben. Um Grenzen zwischen Stadt und Landkreis dürfte das Tier sich jedenfalls kaum kümmern.

Sollte Suarez in die Falle gehen, wird die Reptilienauffangstation in München Zuwachs bekommen. Ein Dutzend Schnappschildkröten sind schon dort. Für Suarez wird ein Platz frei gehalten.

3 Kommentare