Gartenschau in Gunzenhausen

13.2.2016, 15:15 Uhr
Gartenschau in Gunzenhausen

© Stadt Wassertrüdingen

Unter dem Motto „Natur in Wassertrüdingen“ lädt die 6000-Einwohner-Gemeinde Natur- und Gartenfreunde aus dem gesamten Freistaat zu sich ein. Und lässt sich das richtig viel Geld kosten: Auf insgesamt rund 15 Millionen Euro schätzt Babel die Summe, die für die sogenannte „Kleine Landesgartenschau“ fließt – inklusive einem neuen Hochwasserschutzdamm und Mitteln für die Altstadtsanierung. So lauten jedenfalls „die ersten Schätzungen“, sagt Babel. Und er hofft, „dass wir nicht böse überrascht werden“. Er sei jedenfalls davon überzeugt, dass man „als kleine Stadt Dinge tun muss, die nicht jeder tut“. Und er nannte zuvorderst das Schlammspektakel „Tough Mudder“, das heuer im September zum dritten Mal stattfinden soll, und das „Afrika-Karibik-Festival“, das im Juli seine vierte Auflage erfährt.

Nun also die Gartenschau. Die Idee, sich dafür zu bewerben, sei einst „eigentlich aus Spaß entstanden“, verrät Babel. Aber dann sei, nach vielem Nachdenken, daraus Ernst geworden. Und so werden die Besucher also in drei Jahren eine zweigeteilte Natur-schau erleben: im Wörnitzpark im Süden der Altstadt und im Klingenweiherpark im Norden.

Dabei nehmen sich die Pläne für das südliche Areal zu Füßen des alten Wasserschlosses durchaus spektakulär aus. Denn ähnlich wie bei den „neuen Altmühlauen“ in Gunzenhausen soll auch dort der Flusslauf verlegt werden: Die Wörnitz wird einen zusätzlichen Bogen beschreiben und so das Areal für die Schau vergrößern.

„Die ganze Region wird davon profitieren“, schwärmt der Wassertrüdinger Rathauschef, und auch sein Gunzenhäuser Kollege Fitz ist überzeugt, dass „die Landesgartenschau auf die Region ausstrahlen wird“. Deshalb sollte man immer nach Möglichkeiten suchen, wo man zusammenarbeiten könne.

Intensive Gespräche

Eine davon sprach im Anschluss an Babels Präsentation die Grünen-Stadträtin Helga Betz an: die Reaktivierung der Bahnstrecke von Gunzenhausen über Wassertrüdingen nach Nördlingen. Womit sie bei Babel offene Türen einrannte, aber auch auf Skepsis stieß. Denn es sei sehr schwierig, das bis zur Gartenschau 2019 hinzukriegen, sagte Babel: „Ich hoffe, dass es klappt, wir arbeiten viel daran.“ Aber bei der Bahn hege man starke Bedenken, „und es gibt dort viele, viele Verantwortliche“, was die Sache auch nicht leichter mache.

Man führe immer wieder intensive Gespräche zu diesem Thema, assistierte Fitz, zuletzt in „einer Elefantenrunde mit 30 Leuten“. Das Problem sei aber, dass die Bayernbahn, der Betreiber der Bahnlinie, „die Investitionen auf die Kommunen abschieben will“. Ziel der Kommunen sei es jedenfalls, „die Bayernbahn davon zu überzeugen, dass sie in die Strecke investiert“.

SPD-Stadtrat Gerd Rudolph erinnerte an die „einschlägigen Erfahrungen“, die Gunzenhausen mit dem Thema „Kleine Landesgartenschau“ gesammelt hat, als die Bewerbung wegen der allzu großen zeitlichen und geografischen Nähe zu Roth, wo die Schau 2003 stattfand, abgelehnt wurde: „Ich habe mich gefreut, dass unsere Nachbarstadt gewonnen hat – noch dazu mit einem Konzept, das dem von Gunzenhausen sehr ähnlich ist.“ Er könne sich jedenfalls gut vorstellen, dass Wassertrüdingen durch die Veranstaltung „langfristig gewinnt“.

Ein Gedanke, der offensichtlich auch den Bürgermeister umtreibt – und der ihm auch für Gunzenhausen gefällt.

Er habe kürzlich mit einer Gartenschau-Verantwortlichen gesprochen und dabei erfahren, dass man sich für die Jahre 2025 und 2027 noch mit guten Aussichten bewerben könne. „Vielleicht“, so sinnierte Karl-Heinz Fitz, „vielleicht wäre das ja eine Überlegung wert.“

 

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