Getöteter Mann in Erlangen: Spur führt in Reichsbürger-Szene

21.9.2018, 16:31 Uhr
Getöteter Mann in Erlangen: Spur führt in Reichsbürger-Szene

© News5/ Oßwald

Nach Angaben der Polizei wies der Körper des Mannes "Spuren äußerer Gewalteinwirkung" auf. Der alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde eine Obduktion angeordnet.

Getöteter Mann in Erlangen: Spur führt in Reichsbürger-Szene

© Harald Sippel

Über die Hintergründe der Tat kann die Pressestelle des Polizeipräsidiums aktuell keine Auskunft geben. Dies sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Auch ob die Frau und der Mann ein Paar gewesen seien, stehe noch nicht fest.

Die Polizei konnte bislang auch noch nicht klären, ob die Tat dem sogenannten Reichsbürger-Milieu zugeordnet werden kann. An der Tür zu der Wohnung im Langen Johann ist ein Schild befestigt, auf dem zu lesen ist: "Achtung! Sie verlassen jetzt die Bundesrepublik Deutschland und betreten besetztes Gebiet! Vorsicht Schusswaffen Gebrauch."

In dem Fenster über der Tür sind zwei gekreuzte und leicht gekrümmte Schwertscheiden zu sehen. Nachbarn konnten über die beiden Menschen, die in der Wohnung im Ostteil des Hochhauses leben, keine näheren Angaben machen.

Keine Spuren im Internet 

Im Internet hinterließen der Mann und die Frau zumindest unter ihren Klarnamen keine Spur. Auch im Telefonbuch waren sie offensichtlich nicht eingetragen. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft erklärte auf Nachfrage der Erlanger Nachrichten, dass es bis zum späten Freitagnachmittag keine neuen Erkenntnisse zum dem Tötungsfall in Erlangen gebe. Die Vorführung der 37-jährigen Tatverdächtigen vor dem Ermittlungsrichter dauere immer noch an, und ein Ende dieser Anhörung sei nicht in Sicht.

Nun ist Erlangen kein Hort der Kriminalität. 2008 war eine 26-Jährige in ihrer Wohnung im Stadtosten erstochen worden, 1999 war eine 27 Jahre alte Arzthelferin in einer Erlanger Tiefgarage ermordet worden. Auch beim zweifachen Mord auf einem Autobahnparkplatz zwischen Tennenlohe und Nürnberg im Jahr 1983 konnten keine Täter ermittelt werden.


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