Großhabersdorfer blickt auf 1914

24.5.2014, 06:00 Uhr
Großhabersdorfer blickt auf 1914

© Günter Greb

Auch aus dem kleinen Ort mussten Männer an die Front, doch für Großhabersdorf war 1914 noch aus ganz anderer Sicht bedeutsam: Die Bibertbahn wurde ein Meilenstein in der gemeindlichen Entwicklung. Diese beiden zeitgleichen Ereignisse mit völlig unterschiedlichen Auswirkungen, hier Weltgeschichte, dort lokales Geschehen, interessieren Maximilian Heckel. Er beschäftigt sich mit der Zeit am Beginn des 20. Jahrhunderts. Der 26-Jährige ist gebürtiger Großhabersdorfer und studiert „Systems engineering – regenerative Energietechnik“. Nebenbei betreibt er seit geraumer Zeit Ahnenforschung, zunächst fragte er im Familienkreis nach, inzwischen recherchiert er in Kirchenbüchern.

Seine Ergebnisse wird er in einer Ausstellung beim Dorffest des Gewerbeverbandes am Sonntag, 25. Mai, in der Meth-Scheune präsentieren. In Zusammenarbeit mit dem Heimatverein werden Bilder, Postkarten und Gegenstände, die einen Bezug zu den beiden Ereignissen aus dem Jahr 1914 haben, ausgestellt. Sie wurden in Abstellräumen oder auf Dachböden aufgestöbert. In mühevoller Kleinarbeit hat Maximilian Heckel alle Ausstellungsgegenstände beschriftet, um den Besuchern die Objekte zu erläutern.

Seinen Forscherdrang will Heckel auch künftig auf das Gemeindegebiet beschränken. Unterstützt wird er dabei von vielen Personen, die nicht nur Auskünfte aus ihren Erinnerungen geben, sondern ihm auch Utensilien verschiedenster Art überlassen. So hat der junge Mann manches erfahren, wovon er bisher nichts wusste, beispielsweise dass in Hornsegen einmal ein Schloss stand. Aus Hornsegen stammt auch das Bild vom „Jungbrauttanz“, auf dem zehn Brautpaare zu sehen sind. Detaillierte Hintergründe dazu fehlen aber noch. Den Kontrast zu alltäglichen Begebenheiten und Bräuchen bildet das Foto eines Großhabersdorfer Bürgers in voller Uniform eines Soldaten des Ersten Weltkriegs. Heckel freut sich, mit seinem Hobby die Vergangenheit des Ortes am Leben zu erhalten. Geplant ist, dass er auch bei den Bildernachmittagen des Heimatvereins in der Pfarrscheune seine Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich macht.

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