Großhabersdorfs Mosthaus sperrt zu

13.3.2016, 14:00 Uhr
Großhabersdorfs Mosthaus sperrt zu

© Foto: Petra Fiedler

Integriert in das Mehrzweckgebäude aus den 1970er Jahren, in dem auch die örtliche Feuerwehr ihren Sitz hat, ist der Mostraum schon zu einer Abstellkammer für die Gemeinde geworden. „Das Mosten haben wir schon vor einigen Jahren aufgegeben“, berichtet Lothar Birkfeld, seit 2006 der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Großhabersdorf und Umgebung. Der Grund ist einleuchtend, aber dennoch bedauerlich: „Unsere Anlage ist alt, kompliziert und unzuverlässig.“

Trotz vielfacher Hilferufe und dem ausgelobten Stundenlohn von 8,50 Euro habe sich niemand gefunden, der bereit gewesen wäre, die Anlage für die 100 Mitglieder am Laufen zu halten. „Jetzt ist der Entschluss endgültig“, sagt Birkfeld. Der Polizeibeamte, der als Bürgermeister Großhabersdorfs auch schon die Geschicke der Bibertgrundgemeinde lenkte, erzählt von Erleichterung und Bedauern gleichermaßen unter den Vereinsmitgliedern.

Freilich habe man an eine Modernisierung gedacht. „Wir haben die Kosten in Relation zum Nutzen gestellt, und dann hat sich die Investition nicht mehr gerechnet“, beschreibt Birkfeld die Entscheidungsfindung.

Jetzt hoffen er und die Vereinsmitglieder, dass sich vielleicht noch ein Interessent für die Anlage findet. „Er darf sie abbauen. Eine Spende für die Vereinskasse würde uns freuen“, meint der Vereinsvorsitzende schmunzelnd und lässt anklingen, was bei Nichtinteresse folgt: die Verschrottung.

Dennoch stimmt Birkfeld diese endgültige Konsequenz nachdenklich: „Wieder ein Kommunikationspunkt weniger im Dorf“, sinniert er und spinnt den Gedanken weiter: Dass in den kleinen Ortschaften eines Tages nach dem Milch-, Most- und Gasthaus auch noch die Feuerwehr wegfallen könnte. „Was bleibt dann im Dorf noch an Leben und Zusammenhalt übrig?“

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