Gunzenhausen begrüßt Pläne für Umgehung

4.5.2016, 17:25 Uhr
Gunzenhausen begrüßt Pläne für Umgehung

© Wolfgang Dressler

Im Bundesverkehrswegeplan ist dieses Vorhaben als „vordringlich“ eingestuft. Die Rede ist von der Holzbauertrasse, die auf der Laubenzedeler Seite der Bahnlinie entlangführen würde. Die Planung des Bundes muss noch in Gesetzesform gegossen werden, und auf dem Weg dahin gilt ausdrücklich, dass auch Alternativen zu prüfen sind. Und sollte die Holzbauertrasse tatsächlich Bestand haben und Priorität genießen, vergehen wohl noch viele Jahre, bevor es ernst wird; von Kritik und Widerstand aus der Bevölkerung und der betroffenen Kommune, in diesem Fall der Stadt Gunzenhausen, ganz zu schweigen.

Der Stadt gehört ein 25 bis 30 Meter breiter Geländestreifen an der Bahnlinie, und zwar von der Grenze mit Muhr bis zur Bundesstraße 466. Genau dort könnte die Holzbauertrasse, die bei McDonald’s auf die Bundesstraße treffen würde, realisiert werden. Der Ortstermin diente unter anderem dazu, sich den städtischen Streifen und die Gesamtsituation zwischen Laubenzedel und Schlungenhof vor Augen zu führen. Wie zu erfahren war, hätte die Straße eine Breite von 22 Metern.

Ein Ergebnis: Dass der Stadt diese Flächen gehören, bedeutet keinerlei Vorentscheidung. Der Geländestreifen könnte bei einem möglichen Flächentausch gute Dienste leisten. Konkret könnte das so aussehen, dass die Umgehung auf der Schlungenhöfer Seite der Bahnlinie verlaufen würde und dann eine – nicht ganz einfache – Anbindung an die B 466 gefunden werden müsste. Technisch wäre hier durchaus einiges möglich, jedenfalls nichts unmöglich, deutete Bürgermeister Fitz an. Er will sich jedenfalls durch die Frage der Anbindung (oder „Einschleifung“) nicht die Hände binden lassen.

Reichlich Platz vorhanden

Viel deutlicher würde Grünen-Stadtrat und Ortssprecher Christoph Mötsch. Für ihn kommt ein neuer Bundesstraßenverlauf nur auf der anderen Seite der Bahnlinie in Frage. Dort wäre auf jeden Fall reichlich Platz vorhanden, so der allgemeine Eindruck bei dem Ortstermin. Und die B 13 hätte noch ordentlich Abstand zu Schlungenhof. Es bliebe „genügend Raum für eine alternative Trassenführung“, stellte Fitz fest. Zumal ja die Aussage des Staatlichen Bauamts Ansbach sei, dass ausreichend Geld vorhanden sei, und damit eben auch für eine andere „Einschleifung“ zur B 466 als bisher gedacht.

Gunzenhausen begrüßt Pläne für Umgehung

© Wolfgang Dressler

Der Bürgermeister bleibt dabei, mit allen Beteiligten zu reden und dann den staatlichen Straßenbauern ein Konzept vorzulegen. Das Projekt der Schlungenhöfer Umgehung will er nicht in Bausch und Bogen ablehnen, sondern die Chancen für die Kommune wahren und nutzen. Deshalb seine Aussage im weiteren Verlauf der Stadtratssitzung: „Wir wollen eine Verlegung der B 13 und müssen noch über die Trassenführung reden.“ Man solle im jetzigen Stadium ein Signal an Berlin richten und dabei auch die Interessen der Betroffenen im Blick behalten.

Das Signal wurde einstimmig beschlossen, ist sehr allgemein formuliert und sieht so aus, dass die Stadt Gunzenhausen die Aufnahme der B 13 von Ansbach bis Gunzenhausen und insbesondere eine Umgehung von Schlungenhof in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 begrüßt. Im Planungsverfahren sei die „bestmögliche Trassenführung unter Einbeziehung der Stadt Gunzenhausen und unter Berücksichtigung der Interessen aller Beteiligten zu prüfen und festzulegen“.

Mit dieser Aussage könnten alle leben, wohl auch die Laubenzedeler, befand Christoph Mötsch. Gerhard Baumgärtner (Freie Wähler) meinte, die Teilbürgerversammlung in der Stadthalle vor einigen Tagen sei gut verlaufen. Dr. Werner Winter (ebenfalls FW) richtete den Fokus auf die Staatsstraße 2222 bei McDonald’s. Auch dafür müsse ein vernünftiger Anschluss gefunden werden. Daniel Hinderks (SPD) sagte, er gehe davon aus, dass genau dies geschehen werde. Dr. Hans-Peter Neumann (SPD) und Friedrich Kolb rieten von einer Diskussion über mögliche Verläufe der B 13 im jetzigen Stadium ab.

 

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