Gunzenhausen: Neue Leiter fürs Jugendzentrum

2.5.2016, 11:00 Uhr
Gunzenhausen: Neue Leiter fürs Jugendzentrum

© Tina Ellinger

Erfreut zeigte er sich, dass es mit Joana Sämann und Johannes Kosok gelungen ist, ein neues Team für das Jugendzentrum zu finden. „Einen Mann und eine Frau für die jeweils halbe Stelle zu finden, war nicht einfach, aber wir haben es geschafft“, erklärte Ruffertshöfer.

Dass sich ein Mann und eine Frau die Leitung der Einrichtung teilen, ermögliche es den jungen Leuten, sich ihren Ansprechpartner gezielt auszusuchen. „Die geschlechtsspezifischen Fragen werden ernst genommen“, betonte der Geschäftsführer. Eine Verteilung auf vier Schultern sei außerdem ein besonderes Anliegen des Gunzenhäuser Stadtrats. So könne man besser auf eventuelle Ausfälle reagieren.

Ganz unbekanntes Terrain betritt Joana Sämann in Gunzenhausen übrigens nicht, hat sie doch bereits bei Svenja Memet als Praktikantin in die Streetwork hineingeschnuppert und war bei verschiedenen Präventionsprojekten ehrenamtlich dabei. Die 23-jährige Ansbacherin hat in Eichstätt Soziale Arbeit studiert, dies im Februar abgeschlossen und im März schon ihre Stelle am Jugendzentrum angetreten. Der zweite im Team ist Johannes Kosok, studierter Theologe, und ebenfalls nicht ganz fremd in der Altmühlstadt, trat er doch schon selbst mit einer Band im Jugendzentrum auf. Mittlerweile ist der Kurzenaltheimer 42 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern. Er war unter anderem als Jugendpastor tätig und entwickelte an der Wirtschaftsschule und der Mittelschule Weißenburg pädagogische Konzepte mit. Neben der Arbeit im Jugendzentrum hat er eine halbe Stelle als Dekanatsjugendreferent in Heidenheim.

Die beiden sind die Nachfolger von Daniel Guckenberger, der an die Jugendwerkstatt Langenaltheim gewechselt ist, und Katharina Meister, die wiederum die Streetwork von Svenja Memet übernahm. Dieses niederschwellige Angebot gibt es seit 2002 in Gunzenhausen in Kooperation mit der Gemeinde Muhr am See. Die letzten zehn Jahre hatte Svenja Memet diese Stelle inne, die nun seit April als Präventionsfachkraft in der Suchtberatung des Diakonischen Werks arbeitet und in dieser Position weiterhin die Jugendsozialarbeit in Gunzenhausen unterstützt. Svenja Memet tritt somit in die Fußstapfen von Wolfgang Pfeifenberger, mit dem sie in all den Jahren intensiv zusammengearbeitet hat.

Vervollständigt wird das Team der Jugendsozialarbeit durch Thomas Pfaffinger, der auch in Zukunft je mit einer halben Stelle für die Jugendsozialarbeit an der Stephani-Mittelschule und den Jugendmigrationsdienst (JmD) verantwortlich ist. Doch die halbe Stelle an der Schule reicht eigentlich nicht aus. „Wir würden uns mehr wünschen“, so Martin Ruffertshöfer, der in dieser Sache auch Rektor Lothar Domaschka und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz hinter sich weiß. Momentan sei die halbe Stelle im Jugendmigrationsdienst (alleiniger Kostenträger ist hierfür das Diakonische Werk) eine Art Puffer für den Sozialpädagogen. „Sonst könnte er diese Arbeit gar nicht leisten“, machte der Geschäftsführer klar, der jedoch davon ausgeht, dass mit der Anerkennung von Flüchtlingen alle sozialen Arbeitsbereiche vermehrt angefragt werden. Der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund wird steigen und „wir werden mehr gefordert sein“.

"Es herrscht eine gute Symbiose"

An Herausforderungen und Aufgaben mangelt es den Fachleuten also nicht. Zugutekommen ihnen sicherlich die gute Vernetzung untereinander sowie die seit Jahren bestehenden Kontakte zu den verschiedensten Stellen. Äußerst zufrieden ist Ruffertshöfer über die Zusammenarbeit mit der Stadt. „Es herrscht eine gute Symbiose zwischen Diakonie und Stadt“, zeigte er sich überzeugt und bedankte sich bei den Verantwortlichen der Stadt für das Vertrauen und die Rahmenbedingungen für die Jugendsozialarbeit. Ein Lob hatte der Chef für seine Mitarbeiter und den nahtlosen Übergang an den neu- und umbesetzten Stellen. „Das hat gut funktioniert!“

Nicht nur die Gesichter der Jugendarbeit, auch der Inhalt ist teilweise dem Wandel unterzogen. „Wir brauchen einen Ort der Begegnung, der Stuhlkreis aber hat wohl ausgedient“, brachte es Ruffertshöfer zum Beispiel für das Jugendzentrum auf den Punkt. Neben dem „Offenen Treff“ als Basis gewinnt hier das Einzelcoaching immer mehr an Bedeutung. Nach wie vor ein Wunsch der Sozialpädagogen und ihres Chefs ist ein gemeinsames Zentrum, das sämtliche Angebote der Jugendsozialarbeit unter einem Dach vereint. „Da sind wir dran“, versprach Ruffertshöfer.

 

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