Gunzenhausen: Sprichwörtern auf der Spur

GUNZENHAUSEN - „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, „Wer zuletzt lacht, lacht am besten“ oder auch „Die Flinte ins Korn werfen“, „Wie Pech und Schwefel zusammenhalten“ und „Jemandem Honig ums Maul schmieren“— Sprichwörter und Redewendungen bringen eine ganz besondere Würze in die Alltagssprache.

Eine behutsam getroffene Auswahl der besten Vertreter dieses Genres präsentieren die „Hits für Kids“ der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen ab sofort in den Büchereiräumen in der Luitpoldstraße.

Die Ausstellung, die bis zum 7. Oktober von allen Interessierten besucht werden kann, trägt den beziehungsreichen Titel „Wir lassen die Katze aus dem Sack“ und zeigt Materialcollagen und Fotografien zu gängigen Sprichwörtern und Redewendungen. Eröffnet wurde die Schau jetzt von der Büchereileiterin Carolin Bayer, deren besondere Grüße neben den Eltern und Angehörigen den „Hits für Kids“ selbst galten. Die kreative Jugendgruppe der Bücherei hat in den vergangenen Jahren immer wieder mit spannenden medienpädagogischen Projekten auf sich aufmerksam gemacht und auch jetzt zusammen mit den Gruppenleiterinnen und kreativen Köpfen Babett Guthmann und Nicole Kehrstephan Beachtliches auf die Beine gestellt. Mit im Boot saß zeitweise Stadtjugendpfleger Helmar Zilcher.

In der Bücherei zu sehen sind Werke zu Sprichwörtern und Redewendungen, die tagtäglich ganz selbstverständlich in die Alltagssprache einfließen. Carolin Bayer zitierte in ihren Begrüßungsworten die Autorin Christa Pöppelmann, derzufolge Redewendungen und Sprichwörter Farbe in das alltägliche Sprechen bringen und mit vielen bildhaften Vergleichen für mehr Anschaulichkeit und Pep sorgen. Nicht zuletzt dienen sie dazu, Situationen zu beschreiben, zu überzeugen oder Themen auf den Punkt zu bringen. Genau das haben laut Bayer auch die „Hits für Kids“ mit ihrem neuesten Projekt geschafft. Die Ausstellung zeigt 38 Redewendungen und Sprichwörter, kreativ umgesetzt in Materialcollagen und Fotostrecken und genau auf den Punkt gebracht. So blickt man etwa durch die rosarote Brille, sieht, wie ein Kartenhaus zusammenfällt, oder hat ein Brett vor dem Kopf. Zu jedem Ausstellungsstück wird die Herkunft und Bedeutung der Redewendung erklärt, beispielsweise aus der Literatur der Antike, aus der Arbeitswelt und dem Handwerk, dem Tierreich oder dem Themenfeld Sport.

Carolin Bayer freut sich über das Ergebnis. Sie sprach von „eindrucksvollen Exponaten“, die nun bis Anfang Oktober in den Büchereiräumen gezeigt werden. Für die Besucherinnen und Besucher steht hier auch ein Sprichwort-Tauschbaum bereit. Gefüllt mit Sprichwortblättern, dürfen die Gäste ihr Lieblingssprichwort an den Baum hängen und sich dafür ein anderes mit nach Hause nehmen.

Der Hund in der Pfanne

Mit ihrem aktuellen, mittlerweile sechsten Büchereiprojekt sorgen die „Hits-für-Kids“-Aktiven für Aufsehen in den Büchereiräumen. Auf die Ausstellungsbesucher wartet auch ein kleiner Rätselspaß, denn hinter den frechen Collagen verbirgt sich mitunter ein nicht leicht zu erratendes Sprichwort oder eine Redensart. Was macht beispielsweise der Hund mit den Spiralaugen in einer Pfanne? Die Lösung: da wird der Hund in der Pfanne verrückt! Oder der Barbie-Mann Ken, der sich in einer Kiste mit allerhand Schrauben und Werkstattutensilien ausstreckt? Er legt sich ins Zeug!

Ein bebildertes Verzeichnis lotst die Besucher durch die Ausstellung. Sie lockt auch mit einem Sprichwort-Generator, bei dem die Besucher zwei Teile eines Sprichwortes zusammenstellen können. Hier können auch die Lösungen für die Sprichwort-Rätsel eingetragen werden. Geeignet ist der Ratespaß für Jung und Alt!

Den Ausstellungsauftakt nutzten Büchereileiterin Carolin Bayer, Nicole Kehrstephan und Babett Guthmann, um allen beteiligten Jugendlichen für die fünf Jahre erfolgreiche Medienprojektarbeit zu danken. Einige treue Mitstreiter haben nun die Altersgrenze der Gruppe von 15 Jahren erreicht und für sie war die Ausstellungseröffnung gleichzeitig die Abschiedsveranstaltung. Für das Büchereiteam und für die jüngeren Gruppenmitglieder steht aber fest: Wir machen weiter, und auch 2017 wird es ein spannendes Medienprojekt geben.