Hedersdörfer Bauhof will mit Bürgern Probleme besprechen

21.10.2014, 18:37 Uhr
Hedersdörfer Bauhof will mit Bürgern Probleme besprechen

© Scholz

Am Samstag besteht für die Bevölkerung bei einem kleinen Tag der offenen Tür von 11 bis 14 Uhr die Gelegenheit, im Hedersdorfer Bauhof mit den Arbeitern ins Gespräch zu kommen.

"Der Bauhof hat in der Gemeinde einen schweren Stand", sagt Pitterlein im Gespräch mit der Pegnitz-Zeitung. Bürger sehen gewöhnlich nur, dass vielleicht Arbeiten liegen bleiben oder spät erledigt werden und so komme es vereinzelt sogar zu Beschimpfungen einzelner Mitarbeiter, die durch ihre Kleidung in Leuchtorange jederzeit für jedermann gut kenntlich sind. "Aber keiner weiß, wie sie arbeiten, wie die Rufbereitschaften eingeteilt sind und nicht jeder berücksichtigt, dass für die Mitarbeiter zum Beispiel an Weihnachten und Silvester eine Urlaubssperre gilt, weil der Räum- und Streudienst gewährleistet sein muss", sagt der Bürgermeister, der sich seit Beginn seiner Amtszeit betont vor die Arbeiter stellt.

Finanzielle Probleme

Das nötige Verständnis für die fünfzehn Mitarbeiter, drei davon arbeiten im Schwimmbad, ist das eine. Aber der Rathauschef weiß natürlich sehr gut, dass Politik und Verwaltung auch dringend ihre "Hausaufgaben" erledigen müssen, was bei den Schnaittacher Verhältnissen alles andere als einfach ist. So fehlt der finanziell arg klammen Gemeinde seit 35 Jahren ein zentraler Bauhof. Trotz mehrerer Anläufe ist es bisher nicht gelungen, einen bezahlbaren Standort zu finden, der mit einem Schlag die aktuell zehn Lager und Garagen, die praktisch über das gesamte Gebiet der Marktgemeinde verteilt liegen, vereinen würde. Zuletzt war ein Areal im Gewerbegebiet auf der Straße nach Lochhof im Gespräch. Derzeit ist dieses Gelände aber kein Thema.

Der zweite gewichtige Punkt ist das Dauerthema Zeiterfassungssystem, was Pitterlein zu dem Satz bewegt, dass es der Verwaltung bisher nicht gelungen sei, "die Effizienz des Bauhofs nachzuweisen". Der Gemeinderat hat dies aber zur Bedingung gemacht, bevor er wieder bereit sei, über mehr Personal zu reden. "Obwohl wir für die Pflege von mehr Spielplätzen und mehr Wegen sorgen müssen", fügt Pitterlein an.

Hier steckt der Teufel im Detail. Denn ein für die Schnaittacher Situation passendes System war nicht leicht zu finden. Demnächst könnte aber Vollzug gemeldet werden. Damit wäre die Grundlage vorhanden, nicht nur Organisation und Planung auf neue Füße zu stellen, sondern auch leichter Kosten und Investitionsbedarf zu ermitteln. "Auf Knopfdruck", wie Pitterlein sagt.

Zentraler Bauhof sinnvoller?

Auf dieser Grundlage könne dann über noch ganz andere Dinge konkret nachgedacht werden. So dass am Ende vielleicht herauskommt, dass es wirtschaftlich doch am sinnvollsten wäre, sich möglichst bald einen zentralen Bauhof zu leisten. Nötig wären ein Gelände mit mehreren 1000 Quadratmetern und Gebäude, in denen mindestens fünf Fahrzeuge, Lagermöglichkeiten für Zubehör, Material sowie Werkstätten untergebracht werden könnten. Pitterlein denkt auch laut über mögliche Synergie­effekte durch eine Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden nach.

Das drängendste Problem ist indes seit Ende Juli gelöst. Für 75.000 Euro hat die Marktgemeinde an die ­Hedersdorfer Bauhofhalle Container angedockt. Darin sind ein gut wärmegedämmter Aufenthaltsraum und zeitgemäße Sanitäranlagen untergebracht. Immerhin: Der Gemeinderat hat sich rückversichert, dass die Container weiter transportabel wären, sollte doch noch in absehbarer Zeit ein zentraler Bauhof entstehen, auch wenn das erst 2021 spruchreif sein könnte, wie Pitterlein mit Blick auch auf die Finanzlage meint.

Vor dem Tag der offenen Tür im Bauhof findet in Schnaittach wieder die Aufräumaktion „Rama Dama“ im gesamten Gemeindegebiet statt. Von 8 bis 11 Uhr sind alle Bürger zum Mitmachen aufgerufen. Müllsäcke und Greifer können ab 7 Uhr am Bauhof in Hedersdorf abgeholt werden, nach Absprache auch schon vorher. Jeder, der sich beteiligen möchte, sollte sich im Rathaus unter Tel. 09153/409121 oder -152 mit Angabe des Räumgebietes und der Müllsammelstelle anmelden. Der Unrat kann im Bauhof abgegeben werden. Ab 11 Uhr gibt es für alle Teilnehmer eine zünftige Brotzeit und Getränke am Bauhof.

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