Hersbrucker Bauausschuss beriet über Zukunftsprojekte

19.11.2014, 18:07 Uhr
Hersbrucker Bauausschuss beriet über Zukunftsprojekte

© J. Ruppert

Schon länger laufen die Planungen für eine Unterführung "An der Haid". Die Wege in die Stadtmitte, zur Happurger Straße und ins Schulzentrum werden dadurch wesentlich verkürzt, sagte Ingenieur Gerhard Jobst. Rein technisch ist eine Unterführung mit Rampen, Treppen und Aufzügen im Norden und Süden der Gleise kein Problem. Die Gründung muss wegen des matschigen Untergrunds auf Bohrpfählen geschehen.

Alles in allem schätzt Gerhard Jobst die Kosten für die Konstruktion auf über 1,7 Millionen Euro. Davon muss Hersbruck vermutlich 60 Prozent zahlen. Der Bahnverkehr kann während der Bauzeit weiterfließen. Lediglich das Einsetzen von Hilfsbrücken wird eine jeweils 18-stündige Sperrung pro Fahrtrichtung verursachen. Die Bahn bezeichnet das Vorhaben als realisierbar und zustimmungsfähig.

Bürgermeister Robert Ilg sagte, dass die Verwaltung vorschlägt, in den kommenden Haushalt Gelder für Planung und die notwendige Kreuzungsvereinbarung mit der Bahn einzustellen. Dies bedeutet nicht zugleich den Baubeginn. Stellvertretender Rathauschef Peter Uschalt hakte beim Zeitplan nach. Stadtbaumeister Lothar Grimm bestätigte, dass die Bahn die Vorlaufzeit auf drei Jahre schätzt.

Maximal 25.000 Euro

Angesichts der Summe fragte Robert Ilg nach Einsparmöglichkeiten. Maximal 25.000 Euro, sagte Gerhard Jobst. Norbert Thiel wollte wissen, was eine Überführung kosten würde. Allein die beiden Aufzüge dafür kommen auf jeweils 600.000 Euro, Betrieb und Unterhalt sind teuer. Volker Hegel und Gerhard Kratzer äußerten Bedenken, dass die nördliche Rampe der Unterführung in die Straße zum Industriegebiet Krötensee mit viel Schwerlastverkehr mündet. Christof Rothkegel schlägt eine Mittelinsel als Querungshilfe und notfalls eine Ampel vor.

Schnelles Internet ist ein Standortfaktor, moderierte Robert Ilg einen weiteren Hauptpunkt an. Experte Martin Leybold erläuterte die Datenmengen bei langsamen Kupferkabeln im Vergleich zu den fortschrittlichen Glasfasern.

Ein Vorteil in Hersbrucks Kerngebiet sind die vielen Leitungen für Kabelfernsehen. Damit steht die Telekom im Wettbewerb mit anderen Anbietern und baut das Datennetz vermutlich selbst aus. Für die übrigen Gebiete beschloss der Bauausschuss den Einstieg in ein Förderprogramm. In zwei Jahren, so Martin Leybold, kann es das schnelle Internet überall in Hersbruck geben.

Bau großer Wohnanlage beschlossen

Am Westhang des Michelsberges erhielt ein Bebauungsplan für drei Wohnhäuser grünes Licht. Mit 5:4 Stimmen wurde die Errichtung einer großen Wohnanlage an der Ecke Poststraße/Johannes-Scharrer-Straße genehmigt. Für die Kläranlage bewilligte der Ausschuss einen neuen Rechen für 135.000 Euro, wobei die Summe im Haushalt 2015 aufgenommen werden muss. An sich hätte am Essiggraben heuer ein großes Rückhaltebecken zur Aufnahme von Hochwasser entstehen sollen. Vorschriften sorgen für Verzögerungen und verteuern das Projekt um 50.000 Euro auf nun 435.000 Euro. Zur Zeit legt sich noch die Regierung von Mittelfranken quer.

Beim Punkt Verkehrsführung in Hersbrucks Mitte schlug Irmgard Raum eine Umbenennung vor: Die Tiefgarage am Lohweg sollte besser Parkhaus im Zentrum oder Altstadtparkhaus heißen. Ilg stimmte der Idee zu. Das gibt Autofahrern vielleicht einen Impuls, die ungeliebten unterirdischen Stellflächen zu nutzen. Auch Marcus Seitz hofft auf "einen psychologischen Effekt".

Lothar Grimm sagte, dass die Kanalauswechslung in der Pegnitzstraße begonnen hat und im Kostenrahmen von 110.000 Euro liegt. Die Houbirgstraße am Gewerbegebiet Krötensee erhält voraussichtlich noch heuer ihre Deckschicht für 220.000 Euro. Eine neue Treppe beim Hersbrucker Kriegerdenkmal fügt sich gut in das Landschaftsbild ein.

Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf Induktionsmittel und LED-Leuchten senkte den Stromverbrauch von 900.000 auf 600.000 Kilowattstunden jährlich. Hersbruck hat auf gelb strahlendes Licht verzichtet, was sich als Glücksfall erweist. Denn die EU lässt nur mehr weiße Lampen zu, weil die Augen der Autofahrer und Fußgänger daran gewöhnt sind.

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