Herzlichen Glückwunsch, Schallplatte!

15.5.2012, 13:40 Uhr

Ein Jahrhundert lang gab es Musik nur live oder mit Knistern. Fast wie ein wärmendes Kaminfeuer klang es, wenn der Arm endlich ganz vorsichtig an den Rand der schwarzen Scheibe gesetzt war. Was dann kam, war Musik in den Ohren von Millionen, ja Milliarden Menschen.

In Nürnberg und Fürth gibt es viele interessante alteingesessene Plattenläden. Wir haben einige davon besucht und uns mit den Besitzern unterhalten. Hier geht's zur Bildergalerie:

Eine erste Tonaufnahme gelang schon 1857. Dummerweise konnte der Phonautograph des Franzosen Édouard-Léon Scott de Martinville zwar Schall aufnehmen, aber nicht wiedergeben. Das gelang erst 20 Jahre später der Erfinderwerkstatt von Thomas Alva Edison. Doch die verwendeten Walzen hatten zwei entscheidende Nachteile: Sie waren umständlich zu benutzen, vor allem aber schwer zu vervielfältigen.

Der Amerikaner Charles Tainter hatte deshalb bald die Idee, die Tonrille auf eine Platte aufzutragen. Darauf kam auch Emil Berliner, aber im Gegensatz zum Neuengländer Tainter gelang es dem aus Hannover in die USA eingewanderten Juden, sein Gerät wirklich marktreif zu machen: Das Grammophon war geboren und die Schallplatte gleich mit. Bis weit in die 1980er Jahre war sie das entscheidende Musikmedium - und als Symbol ist sie es noch heute.