Jubiläumskonzert der Gesangsschule begeisterte in Feucht

19.11.2014, 18:21 Uhr
Jubiläumskonzert der Gesangsschule begeisterte in Feucht

© Spieß

Zum Jubiläumskonzert in der voll besetzten Reichswaldhalle gaben sich Solisten aus dem Nürnberger Raum und ganz Bayern das Mikro in die Hand und gratulierten der inzwischen über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Stimmenschmiede mit internationalen Pop-Hits, Rock, Soul und Funk, bis hin zu spanischer Musik und Jazz. Feuchts Bürgermeister Konrad Rupprecht wünschte in seiner Begrüßungsrede weiterhin so großen Erfolg.

Den Abend moderierten Andreja Marusic (Sängerin, Songwriterin, Model und Coach bei „Free your Voice“) und Jake Voth (Sänger, Songwriter und Leiter der Zweigstelle FYV in Schwäbisch-Hall). Begleitet wurden die vielen Künstler von einer brillant agierenden Band mit Markus Leicht (Piano), Lars Behrenhoff (Gitarre), Harald Pischitz (Gitarre), Matthias Bäuerlein (Drums und Percussion), Dirk Pandura (Bass), Esther Marsch und Roswitha Grundmann (Background-Gesang).

Jubiläumskonzert der Gesangsschule begeisterte in Feucht

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Gute Stimmung in der RWH

Anke Lopez selbst hielt sich vornehm zurück und steuerte nur drei Songs bei, den Abend eröffnend mit „Happy“, das zur Stimmung in der Reichswaldhalle passte: Da war rundum sehr viel Freude zu verspüren. Wie spontan die Künstler des Abends sein können, war bei ihrer zweiten Nummer zu erkennen: Der Gitarrist war zu Beginn von „Have I told you lately“ noch nicht da und kam erst mitten im Stück auf die Bühne. Also hatte kurzerhand der Mann am Piano die Begleitung übernommen. Das Liebeslied von Van Morrison war bestens geeignet, die Ausdrucksfähigkeit von Anke Lopez zu offenbaren: Diese Stimme hat etwas zu erzählen. Bei ihrem dritten Beitrag „The Rose“ hatte sie sich zwei talentierte Schülerinnen dazu geholt: Elena und Roswitha lieferten die perfekte zweite und dritte Stimme zu Bette Midlers Kult-Ballade.

Die Auftritte der sehr unterschiedlichen Sängerinnen und Sänger am Sonntagabend hatten eines gemeinsam: Allesamt waren sie von hoher Qualität. Und stolz auf ihre „Zöglinge“ zeigte sich auch Lopez. Grund dazu hatte sie allemal. Wenn hier nur Vornamen erscheinen, dann liegt das daran, dass der freundschaftlich-familiäre Umgang bei FYV eben nur das „Du“ kennt.

Von den weit über 20 Künstlerinnen und Künstlern seien einige stellvertretend genannt. Allen voran die Powerfrau Andrea Marie mit „Bring me some water“ von Melissa Etheridge. Da ging die Post ab und der Blues in ihrer Stimme unter die Haut. Ausdrucksstärker kann man die Verzweiflung, die der Song beschreibt, kaum interpretieren. Auch im zweiten Set bei ihrer wunderbaren Ballade „Eternity“ sorgte sie für Gänsehaut – diese Stimme ist ein Ereignis. Überhaupt die ganze Frau.

Liebes-Duett mit Roswitha

Stilecht französisch wurde es bei Berni und für großes Gefühl sorgten Roswitha und Christian mit ihrem schön inszenierten Liebes-Duett, ganz im Stil der Großen. Für „bunte“ Abwechslung sorgte die deutsch-spanische Koproduktion Luna en Zuheros, die zur ausdrucksstarken Stimme Elenas und Martins kongenialer Gitarrenkunst beim zweiten Stück auch noch eine Flamenco-Tänzerin präsentierte.

Besondere Momente zauberte die 16-jährige Lara. „Fields of gold“ und ihre Eigenkomposition „Nicht allein“ berührten durch ihre klare Stimme und sensibel intonierte Eindringlichkeit. Das blinde Mädchen, das seit ihrem zwölften Lebensjahr bei „Free your Voice“ ist, begleitete sich bei ihrem selbst komponierten Lied auch selber am Piano. Dass FYV auch kleine „Stimmwunder“ hervorbringt, bewies Nadine mit der Ballade „You raise me up“: Mühelos glitt ihre Stimme über die Oktaven.

In ganz andere Regionen entführte MTW um den früheren FYV-Schüler Werner: Augen zu und die Austro-Liedermacher-Kult-Band STS war zu hören – überzeugend nah am Original. Das dreieinhalbstündige Konzert endete stimmungsvoll mit „Happy birthday“, gesungen von allen über dreißig mitwirkenden Künstlern. Das Publikum war begeistert. Erich W. Spieß

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