Kinder stürmten Rechenzentrum in Erlangen

27.8.2016, 13:00 Uhr
Kinder stürmten Rechenzentrum in Erlangen

© Ralf Rödel

Zunächst zeigt der Windows-Betreuer der Uni, Sebastian Schmitt, den Kindern das Rechnen auf Linien. Dabei kann mittels kleiner Markierungsplättchen auf einer römischen Zahlentabelle addiert und subtrahiert werden. „So haben die Leute bis ins 19. Jahrhundert auf dem Markt gerechnet“, sagt er. Danach folgt eine trockene Präsentation über Programmiersprachen. Dabei wird auch ein (kostenloses) Programm namens „Scratch“ vorgestellt, mit dem Kinder spielerisch logisches Denken und die Grundzüge des Programmierens erlernen können. Trotz wenig Erklärung wissen die meisten schnell damit umzugehen.

Dann kommt endlich Leben in die Sache: Fachinformatiker Sebastian Zenger zeigt den jungen Teilnehmern einen Server von innen und lässt die Kinder die Einzelteile benennen. Einige sind schon richtige Experten und können die Fragen mühelos beantworten. Anschließend führt der Informatiker die Kinderschar durch den Serverraum. Er öffnet den einen oder anderen Schrank. Zum Vorschein kommen riesige, blinkende Kästen, die durch ein scheinbar unübersichtliches Kabelgewirr miteinander verbunden sind. Jeder hat seinen eigenen Namen: Manche haben Nummern, andere heißen „Asterix“, „Ironmaiden“ oder „Moria“.

Von den modernen Hochleistungscomputern geht es ins Museum, zur „Informatiksammlung Erlangen“. Sonja Schmidt zeigt einen Nachbau der ersten bekannten Rechenmaschine der Welt von 1623, die für den Astronomen Johannes Kepler gebaut wurde. Auch die erste elektronische Rechenanlage der FAU ist zu sehen, ein Zuse-Computer aus den 1960er Jahren. Fasziniert und amüsiert betrachten die Kinder eine Floppy-Disk und große, schwere Festplatten. Jeder, der möchte, darf seinen Namen auf eine Lochkarte stanzen und sich an einem Spiel auf einem der ersten Personal Computer versuchen.

Die letzte Station führt ins Multimedia Zentrum, in dem Lehrveranstaltungen für das „E-Learning“ aufgezeichnet werden.

 Hier haben die kleinen Informatikfans den meisten Spaß: Die einen dürfen die Kameras im Aufzeichnungsraum per Joystick bedienen, die anderen versuchen, sich vor den digitalen Blicken zu verstecken. Am Schluss möchte Sebastian Schmitt ein Feedback von der Gruppe hören. Ob sie etwas langweilig fanden? Diese Frage bleibt unbeantwortet.

Führungen durch die Informatiksammlung gibt es auch für Erwachsene: www.iser.fau.de

Keine Kommentare