Kritik an Jagdweg-Plänen

28.6.2015, 13:00 Uhr

Besonders zu beschäftigen scheint manche Anwohner, dass eines der geplanten Häuser 18 Meter aufragen soll, und damit höher wäre als alle anderen Gebäude in unmittelbarer Nähe. Bauamtsleiter Wolfgang Schaffrien erläuterte, dass dies durchaus gewünscht sei, denn gegenüber in der Waldstraße stehe ein fast ebenso großes Haus: „So erhalten wir an dieser Stelle am Eingang zu Stein eine Art Torsituation.“

Auf mehrere kritische Nachfragen zur Aufgabe des Schutzstatus des Grundstücks erklärte Schaffrien weiter, dass es objektive Gründe gebe, weshalb gerade diese Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen und bebaut werden solle. Es existiere am Jagdweg bereits auf einer Seite eine Straße, das Areal sei damit schon teilweise erschlossen, und das im Gegensatz zu allen anderen, tiefer liegenden Grundstücken, bei denen das schwerer zu realisieren sei. Außerdem habe der Sturm Wiebke 1990 die Vegetation verändert, das Gelände sei kein reines Waldgrundstück mehr.

Die geplante dichte Bebauung war ein weiteres Thema: „Könnte man nicht eine Nummer kleiner bauen?“, fragte ein Nachbar des Areals. Er sah massive Verkehrsprobleme auf das Wohngebiet zukommen. „Stein kennt sich mit Stau aus, aber ich denke nicht, dass wir ihn dort auch noch brauchen.“

Bürgermeister Kurt Krömer erwiderte, verdichtetes Bauen sei heutzutage notwendig, um mit möglichst kleinem Flächenverbrauch möglichst viel Wohnraum zu erhalten. Grundstücke mit 800 bis 1000 Quadratmetern pro Haus werde man nicht mehr in Stein finden.

Auf die immer wieder geäußerte Befürchtung, es könnten nach und nach mehr Flächen aus dem Schutzgebiet als Bauland herausgelöst werden, antwortete der Bürgermeister: „Am Wasserweg endet die Bebauung.“

Zusätzliche Fragen oder gar eine Diskussion ließ der Bürgermeister nicht zu, die Bürgerfragestunde dauere nun einmal nur 15 Minuten und man habe bereits überzogen. Auch den späteren Versuch des Grünen-Stadtrats Hubert Strauss, das Thema im Gremium zur Sprache zu bringen, beendete Krömer mit der formalen Begründung: „Wir sind jetzt beim Tagesordnungspunkt Anfragen, da gibt es keine Diskussionen.“

Ebenso erhielt CSU-Stadtrat Klaus Schellberg keine Antwort auf seinen Frage, was es denn mit dem geplanten Mehrgenerationenwohnen auf sich habe. Er wurde an die Grundstückseigentümerin verwiesen.

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