"Atemlos": Vom Highschool-Kid zum Top-Agenten in fünf Minuten

13.10.2011, 00:00 Uhr

© Kinowelt

Nathan Harper ist ein ganz normaler amerikanischer Teenager. Doch eines Tages kommen dem Schüler Zweifel, ob die Menschen, bei denen er lebt, tatsächlich seine Eltern sind. Als wenig später unbekannte Männer mit Waffen in das Haus eindringen, findet sich der Bub plötzlich mitten in einer Hetzjagd zwischen der CIA auf der einen und serbischen Geheimagenten auf der anderen Seite wieder.

„Atemlos – Gefährliche Wahrheit“ ist der Versuch, Taylor Lautner als ernstzunehmenden Schauspieler an der Seite von gestandenen Mimen wie Sigourney Weaver („Alien“), Alfred Molina („Spiderman 2“) und Michael Nyqvist (Stieg Larssons „Millennium-Trilogie“) zu positionieren. Leider erweist sich der gerade mal 19 Jahre alte Star aus der Vampir-Serie „Twilight“ als erschütternd talentfrei und hat außer seinem stählernen Körper und einem latenten Psychoblick nichts zu bieten. Das gilt auch für den Rest des Films, der so konsequent wie selten ein Kinobeitrag in letzter Zeit gestrickt ist: Konsequent dämlich.

Die Geschichte bleibt hauchdünn, die Figuren sind durch die Bank eindimensional konstruiert, und von den Schauspielern ist auch keiner so richtig bei der Sache. Selten einfallslos ruft die Kamera die Standard-Einstellungen für Actionfilm-Bilder ab, und nach irgendeiner Logik sollte man gar nicht erst suchen. Mit Sprüchen wie „Vor zwei Tagen waren wir noch ganz normale Highschool-Kids, doch das erscheint mir jetzt wie aus einem anderen Leben“ schrammt der geistlose Mix aus „Hannah Montana“ und „Die Bourne Identität“ hart an der Grenze zur Satire entlang. Aber Regisseur John Singleton („2 Fast 2 Furious“) meint das schon alles ernst.

Der Stoff, mit dem Alfred Hitchcock einst zauberte, wird hier auf ganzer Linie verschenkt. Doch der anhaltende „Twilight“-Hype wird sicher für ein ordentliches Einspielergebnis sorgen. Für Menschen über 18 ist diese Räuberpistole schwerlich genießbar. (USA/105 Min.; Cinecittà, Nbg.; CineStar, Erl.)

 

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