Aufbruch ins virtuelle Abenteuer

NÜRNBERG - Sechs Jahre nach dem originellen Animationsfilm "Ralph reichts" schickt Disney seinen Titelhelden und dessen beste Freundin online – im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Filmtitel ist Programm: In "Chaos im Netz" wird das Internet als futuristische Großstadt zum Leben erweckt. Dort landen Ralph und die Rennfahrerin Vanellope, weil diese über Langeweile klagt. In "Sugar Rush", dem Videospiel, das ihr Zuhause ist, kennt sie alle Strecken auswendig. Ralph baut seiner Freundin kurzerhand eine neue Strecke. Doch das führt zum Konflikt mit der Steuerung des Spielautomaten und schließlich dazu, dass eine Spielhallenbesucherin beim Gegensteuern das Lenkrad zerbricht. Ohne Ersatzteil muss "Sugar Rush" abgestellt werden.

Sich selbst bei Ebay überboten

Doch es gibt Hoffnung. Bei Ebay wird ein solches Lenkrad versteigert. "Wir gehen ins Internet", jubelt Ralph, und macht sich mit Vanellope auf ins Datennetz. Leider haben beide keine Ahnung von Online-Auktionen. Ralph überbietet sich mit kindlicher Begeisterung selbst bis auf 27 000 Dollar. Zudem wartet auf die zwei zwischen Katzenvideos und Werbebannern so manche Herausforderung, auch für ihre Freundschaft.

Die quietschbunte Veranschaulichung des Internets sieht toll aus, ist originell und sogar ein bisschen lehrreich für das jüngere Publikum. Subtil warnt der Film vor allzu verlockenden Angeboten im Netz, erklärt virale Hypes und setzt ein Zeichen gegen Cybermobbing. Und Ralph begreift, dass "Likes" nur im echten Leben wichtig sind. (USA/112 Min.)