Das Gostner Hoftheater geht spazieren

3.5.2018, 07:17 Uhr
Das Gostner Hoftheater geht spazieren

© F.: Gostner/PR

Zwei, mit der Theaterkneipe drei Spielstätten, klassische Bühnenstücke, aber auch viel Kabarett, Konzerte ganz unterschiedlicher Genres und Lesungen: Das vergleichsweise kleine Team des Gostner Hoftheaters in Nürnberg geht mit großen Plänen in die immerhin schon 40. Spielzeit. Ganz vorne dabei sind wieder junge Theatergänger, für die nicht nur Klassenzimmerstücke angeboten werden, sondern erstmals auch das "Young Hugo"-Abo mit After Show-Party oder anderen Events direkt nach der Vorstellung.

Zum Spielzeitauftakt im September gibt es eine Wanderung mit Don Quijote durch das Viertel: "Being Don Qujote" ist eine Bearbeitung des Cervantes-Stoffes von Christine Haas. Die Orientierungslosigkeit und Identitätssuche des spanischen Ritters soll ins Hier und Jetzt transportiert werden auf dem Weg zwischen einem verwilderten Gartengrundstück, der Veith-Stoß-Anlage, der Kirche und dem Theater. Die Regie übernimmt dabei das Team um Laurent Gröflin, das schon mit "Quo vadis Gostenhof" einen ähnlichen theatralen Spaziergang auf die Beine gestellt hat.

Helwig Arenz als Autor und Darsteller

Die Niederländerin Lot Vekemans ist mit ihren Stücken "Judas" und "Gift" derzeit auf vielen Bühnen präsent. Im November wird das Gostner ihren Monolog "Schwester von" zeigen, der Ismene, der weniger beachteten Schwester von Antigone, eine Stimme gibt. Für junges Publikum (aber nicht nur) geeignet ist auch ein Stück des Fürther Schriftstellers und Schauspielers Helwig Arenz, der dafür bereits einen Preis gewonnen hat. In "Calgula und das Mädchen auf der Treppe" geht es um zwei ungleiche Jugendliche, er aus intellektuell-bürgerlichem Haushalt, sie mit Eltern am unteren Ende der sozialen Leiter, die sich gegenseitig ihr Leid klagen, aber dadurch die Welt auch mal durch eine andere Brille sehen.

Ein Klassiker ist die Komödie "Die Affäre Rue de Lourcine" von Eugène Labiche von 1857, in der Haus-Schauspieler Thomas Witte einen der beiden Männer spielt, die sich nach einem alkoholbedingten Filmriss gemeinsam im Bett wiederfinden und meinen, sie hätten ein Mädchen ermordet. Ganz neu dagegen ist der Spionage-Thriller "Chiffren", in dem eine Doppelagentin ermordet wird. Ihre Schwester versucht das Drama aufzuklären. Ein brisantes Stück über Verführbarkeit ist "Jihad Baby" von Daniel Ratthei, und einen "Krimi für Youngster" von Henning Mankell gibt es auch.

Infos und Abos: www.gostner.de

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